Das Walthari-Karwendel Kolophonium ist sicher eines der günstigsten. Aber ist es auch gut?
Handling : sehr praktisch finde ich allein schon die einfache Kork – Box. Durch sie ist es nicht nur vor Erschütterungen geschützt, sondern legt durch die längs hochstehenden Korkkanten auch die Streichrichtung des Bogens fest. Bei vielen runden K. gräbt sich der Bogen dagegen in einer einmal gefundenen Furche immer tiefer, wodurch dort oft viel Rest übrig bleibt.
Man kann mit diesem Kolophonium übrigens schon beim Einstreichen des Bogens Bogen-Strichübungen machen, indem man es an Stelle der Geige über die Schulter hält und mit dem Bogen wie über die Geige darüber streicht. Das kann Anfängern helfen, den rechten Winkel zur Geige einzuhalten.
Haftung / Abrieb: Es ist ein eher weiches Kolophonium, das schon mit wenigen Strichen einen süßlichen Harzduft verbreitet. So haftet der Bogen stark an der Saite; auch fünfsaitige Geigen sprechen so in allen Lagen gut an. Fast muss man aufpassen, nicht zu viel davon aufzunehmen. Leider sondert sich das zu viel aufgenommene Kolophonium in einer weißen Wolke ab, was man dann vom Instrument wieder entfernen muss. Bei höheren Temperaturen im Sommer oder auch fürs Solospiel könnte man ein härteres Produkt nehmen, was ich persönlich aber nicht tue.
Haltbarkeit: Ich habe schon andere Kolophonii (wie sagt man eigentlich im Plural) mit der Zeit vertrocknen sehen, sie werden bröselig oder sie werden irgendwann so hart, dass man nichts mehr davon abreiben kann. Bei diesem ganz einfachen GEWA-Kolophonium hatte ich dieses Phänomen noch nie beobachtet.