Ja, jeder hat andere Vorlieben, eine andere Gitarre, andere Finger, einen anderen Spielstil etc. Eine Bewertung von Saiten ist deshalb immer eine ganz persönliche Geschichte, aber wenn ich eine negative Bewertung abgebe, dann möchte ich die auch begründen und den Vergleich mit Saiten ansetzen, die ich als gut erachte.
So können andere bestmöglich von dieser Rezension profitieren.
Mein Standardequipment: 12er Elixir Nanoweb Light 80/20 Bronze auf Gibson Hummingbird.
Die Hummingbird ist ein wundervolles Instrument und lebt von den warmen vollen Mitten. Obenrum fehlen für mein Ohr ein wenig die Höhen, deshalb setze ich auf 80/20 Bronze statt Phosphor Bronze. Ist aber ein anderes Thema.
Nun zu den Gibson Saiten...
Verpackung ist OK, mit der 3x2 Saitenpaarung samt codierten Ballends kann man nicht viel falsch machen. Beim Aufziehen und Saiten dehnen fällt schon auf, dass sie abfärben und erheblich Quietschen.
Angeblich sind es ja beschichtete Saiten. Da ich den Herstellungsprozess nicht kenne, möchte ich das auch nicht in Frage stellen, aber es fühlt sich definitiv nicht danach an.
Der erste Akkord lässt staunen...DAS sollen neue Saiten sein? Eher etwas dumpf und leblos. Nach einer Stunde Spielzeit waren die Finger schwarz. Feiner, mattschwarzer Metallstaub aus dem Produktionsprozess. Darf in der Preisklasse mMn. nicht vorkommen. Die extrem hohen Slidegeräusche sind zudem sehr nervig.
Zur Haltbarkeit kann ich leider nichts sagen, da die Saiten nach einer Woche in der Tonne landeten. Nach 1h Spielzeit und einem Tag Ruhezeit, waren auf allen 6 Saiten an den Hauptgriffpunkten schon deutliche Fingerspuren zu erkennen.
Die meist sehr positiven Bewertungen kann ich absolut nicht nachvollziehen. Noch dazu, da sie in einer Preisklasse mit wirklich guten Saiten mitmischen wollen.
Fazit: Liebes Gibson Team, kümmert euch besser um eure Kernkompetenzen und überlasst das Saitenspielfeld denjenigen, die wirklich Ahnung davon haben. :-)
Schuster, bleib bei deinen Leisten.