Der Clou an diesem 4-Kanal Vollröhrentop ist die "Smart-Rotary-Control"-Technik, mit der sich die Sounds inklusive der Werte aller Regler am Amp auf 128 Plätzen speichern und jederzeit wieder abrufen lassen.
Mit den Vollröhrenverstärkern Grandmeister-Reihe gelang Hughes & Kettner 2012 ein großer Wurf. Das aktuelle Modell Deluxe 40 bietet eine mehrfach reduzierbare 40 Watt Ausgangsleistung, vier Kanäle, integrierte Effekte, eine eingebaute Lautsprechersimulation, MIDI und vor allem eine komplette Speicherbarkeit sämtlicher Regler. Das Resultat ist eine Klangvielfalt, die man eher von digitalen Geräten kennt, die hier aber im Bereich der Verstärkung in reiner Röhrentechnik bereitgestellt wird. Trotz dieser Leistung fällt der GrandMeister Deluxe 40 mit einem Gewicht von 7,7 kg erfreulich leicht aus.
Dedizierte Clean-, Crunch-, Lead- und Ultrakanäle liefern für jede Anwendung die nötige Klangfarbe, die sich über eine Boost-Funktion, eine klassische dreibandige passive Klangregelung sowie Presence- und Resonance-Parameter in der Endstufe weiter abstimmen lässt. Das funktioniert auf Basis einer reinen Röhrenschaltung, die auf drei 12AX7 und vier EL84 zurückgreift. Dazu sind sämtliche Parameter speicherbar, was für eine solche Konstruktion nicht nur außergewöhnlich ist, sondern auch die Klangvielfalt drastisch erhöht. Die resultierenden 128 möglichen Klangeinstellungen lassen bequem über MIDI-Programmwechselbefehle abrufen. Dazu lässt sich der Verstärker sogar über eine kostenlose iOS-App und das optionale WMI-1 MIDI-Interface drahtlos über ein iPad fernsteuern – etwa aus dem Regieraum. Doch damit nicht genug: Es gibt ein regelbares Noise Gate, einen Nachhall, ein Delay und einen Modulationseffekt – allesamt gleichzeitig nutzbar und natürlich ebenfalls in ihren Einstellungen speicherbar. Im Praxiseinsatz ersetzt der GrandMeister Deluxe 40 somit also gleich auch mehrere Zubehörgeräte.
Mit seiner immensen Klangvielvielfalt lässt sich der GrandMeister Deluxe 40 dank seiner vier Kanäle auf kein Genre und kein festes Einsatzgebiet eingrenzen. Pop, Funk, Rock, Indie und Metal sind nicht nur spielend umsetzbar, sondern auch mit immenser Vielseitigkeit. Dank seiner Speicherbarkeit und der ergänzenden Effektsektion stellt der GrandMeister Deluxe 40 einen Klangfundus bereit, der ein perfektes Abstimmen des Verstärkers auf den Musiker, dessen Instrument, den Song und das Einsatzgebiet ermöglicht. Mit diesen Eigenschaften ist der Verstärker gleichermaßen Profiwerkzeug für die Bühne aber auch Universalist im Proberaum und eine ideale Lösung für musikalische Aufsteiger.
Hughes & Kettner gehört zu den größten deutschen Anbietern von Gitarren- und Bassverstärkern. 1984 von Hans und Lothar Stamer unter dem Namen Stamer Musikanlagen GmbH gegründet, darf sich der Hersteller aus St. Wendel im Saarland für seine zahlreichen Innovationen rühmen. So war das Produktdebüt im Bereich der Gitarrenverstärker, der ASR64 von 1986, der erste programmierbare Verstärker der Welt. Die Cream Machine von 1987 darf man dank ihres Kompaktformats zu den ersten Mini-Röhrenverstärkern überhaupt zählen. Ebenso prägend waren die analoge Lautsprechersimulation Red Box, der erste sechskanalige Verstärker (Triamp) und der ZenTera, der Modelingtechnik noch vor Line 6 in einem Vollverstärker zum Einsatz brachte.
Der GrandMeister Deluxe 40 ist mit 40 Watt kräftig genug für den Einsatz im Proberaum und auf der Bühne. Gleichzeitig ermöglicht die schaltbare Leistungsreduzierung auf 20, 5 oder 1 Watt auch einen leiseren Betrieb. Umgekehrt kann man genau diese Power-Soak-Funktion auch sinnvoll für eine bewusste Übersteuerung der Endstufe nutzen, beispielsweise im Studio. Dazu kann man die Endstufe sogar komplett deaktivieren, wodurch sich in Kombination mit der integrierten Lautsprechersimulation eine Möglichkeit einer geräuschlosen Aufnahme ergibt. Wer nach höherer Ausgangsleistung verlangt, kann den GrandMeister Deluxe 40 übrigens über den Lineausgang auch in Kombination mit einer größeren Endstufe kombinieren. Zu Hause, bei der Ideenaufnahme, im Proberaum und auf der Bühne profitiert der Musiker insbesondere auch von der mehrstufigen Effektsektion des GrandMeister Deluxe 40. Die wichtigsten digitalen Standards sowie ein Noise Gate sind hier direkt integriert und mit dem Sound speicherbar. Hinzu kommt ein Effektloop, der die Integration weiterer Effekte ermöglicht.
Speicherbare Röhrenverstärker
Speicherbarkeit ist in der heutigen Zeit keinesfalls ungewöhnlich. Dennoch sind vollständig speicherbare Röhrenverstärker eher eine Rarität. Das liegt unter anderem an den Bauteilen, die für höhere Spannungen geeignet sein müssen und die sich natürlich nicht negativ auf das Klangergebnis auswirken sollen. Der GrandMeister Deluxe 40 setzt dabei auf konventionelle Potentiometer, die sich wie an jedem anderem Verstärker bedienen lassen. Die Speicherbarkeit wird dabei über ein Widerstandsnetzwerk realisiert. Beim Wechsel auf einen anderen Speicherplatz wird dabei die jeweils gespeicherte Reglerposition durch eine LED am Gerät visualisiert.