Ich habe mir den EHB 1005SMS bestellt, um mit seinem geringen Gewicht und der verkürzten Mensur die langen Shows mit meiner Partyband etwas weniger anstrengend zu machen. Nach dem ich etwas Zeit in die Umgewöhnung vom Long-Scale-Bass investiert hatte, kann ich sagen, dass dieser Punkt erfüllt wird. Mit den Bartolini-PUs und der flexiblen Klangregelung kann das Instrument auch eine große Bandbreite an Sounds abbilden, setzt sich dabei immer gut und ausdrucksstark im Mix durch.
Leider hat das Instrument auch einige Schwächen, die es tatsächlich in der Bühnentauglichkeit einschränken:
1) die unsymmetrische Korpusform macht es nicht gerade einfach, einen geeigneten Instrumentenständer für die Spielpausen auszuwählen.
2) Die Klinkenbuchse mit Verriegelung ist so schwergängig, dass es praktisch unmöglich ist, den Stecker zu ziehen, ohne das Instrument abzulegen. In über 30 Jahren on stage ist es mir noch nie passiert, dass ich mir ungewollt das Klinkenkabel aus dem Instrument gerissen habe, musste aber schon des öfteren spontan knisternde oder defekte Kabel tauschen. Mit diesem "Feature" ist dies nun deutlich schwieriger geworden.
3) Die selbstleuchtenden Dot-Marker auf der Griffbrettkante zeigen leider, dass "gut gemeint" das Gegenteil von "gut gemacht" ist! Die Leuchtkraft ist so schwach, dass man sie wirklich nur bei absoluter Dunkelheit sieht. Auf normal beleuchteten Bühnen ist praktisch kein Kontrast zum relativ dunklen roasted maple Holzton vorhanden, der eine Orientierung massiv erschwert.
4) Kein Saitenwechsel ohne Werkzeug möglich! Auch wenn es glücklicherweise nur selten vorkommt, dass während einer Show eine Saite reißt und gewechselt werden muss, sollte es im Falle eines Falles dann doch schnell gehen. Hier wäre eine Lösung ohne Werkzeug wie z.B. bei Locking Tuners oder eine Werkzeugaufnahme auf der Korpusrückseite eine tatsächliche sinnvolle Innovation gewesen.
Insgesamt halten sich für mich die positiven und negativen Eigenschaften des Instruments in etwa die Waage. Schlussendlich muss jeder für sich entscheiden, worauf es ihm ankommt.