Das t.bone Ovid System CC 100 war bei mir fast zwei Jahre lang am Cello im Einsatz. Der Preis ist unschlagbar und allein deswegen müsste ich eigentlich ein "sehr zufrieden" geben - besonders da es wirklich die ganze Zeit immer mal wieder von mir benutzt wurde.
Allerdings war es oft ein Kampf, den mein Cello leider meist verlor...
Die Kämpfe:
Zum "mal schnell was zu Hause aufnehmen" eignet es sich nicht:
-Das dünne Kabel, was vom Mikro-Kopf in den Schwanenhals führt, surrt unangenehm und versaut Demo-Aufnahmen
-Der Kopf ist viel zu wabbelig und wenn man spielt und sich auch nur ein bisschen bewegt, vibriert er zu viel
Was jedem sowieso klar sein sollte, in Rock- und Metalbands kann man nicht mit diesem Mikro spielen (hier muss eindeutig ein GUTER Tonabnehmer her), ich berichte aber trotzdem gerne über meine törichten Versuche...:
Proberaum:
-Übersteuert zu schnell. Keine Chance gegen Schlagwerk, E-Gitarren, Bass etc. selbst auf humaner Lautstärke wenn der Drummer sich sehr zurücknimmt. Alles wird durchs Cello-Mic aufgenommen, nur das Cello setzt sich nie durch.
Club-Bühnen (Sowieso ganz schwierig, da meist klein, gedrungen oder Kellergewölbe-Akustik herrscht):
-Genau wie im Proberaum. Immer der Horror für jeden Tontechniker, die es sowieso schon schwer haben, da das Cello meist unbekanntes Gebiet war. Entweder es fiepste und brummte oder das Cello war mal wieder nicht zu hören. SELBST bei seichten Covern wie Ed Sheerans "I see fire" oder Jazz.
-Wenn es dann mal geklappt hat, musste ich meilenweit weg von jedem Monitor, daher hab ich mich auch nie gehört beim spielen.
OpenAir:
-Nur durch Abschirmung mit selbst zusammengeklebter Schaumstoff-Rolle direkt ums Mikro benutzbar und weiterhin dem Meiden von jedem Monitor.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass es wirklich laut her ging und Gitarre und Schlagzeug ein fast schon hartes "Metal-Brett" geschoben haben...
Empfehlen kann ich dieses Mikro nur für Schulbühnen, kleine Stadthallen, evtl. Kirchen und in Räumen für Feierlichkeiten in Hotels o.ä., wo es so leise hergeht, dass man keine Monitore braucht und die Bühne weitläufig genug ist um dem Schlagzeug zu entkommen. So ganz halbakustisch eben. Da liefert es einen Sound, der echt in Ordnung ist für den Preis!