Thomann Westerngitarren Koffer ABS

Ich war zunächst skeptisch, ob ein Hartschalenkoffer, der nur 49,- Euro kostet, überhaupt etwas taugen kann, oder ob ich nicht besser einen teureren nehmen sollte. Auch Form und Aussehen auf den Produktfotos trugen nicht primär zu der Kaufentscheidung bei. Beim Auspacken wurde dann der ansonsten gute Eindruck, den die Produktfotos vermitteln, mehr als bestätigt.

Der Koffer ist äußerlich schlicht und unauffällig und mit der etwas klobigen Form hatte ich mich schon nach kurzem Betrachten angefreundet.
An der Trennfuge hat er ein umlaufendes Aluminiumprofil, das gut ineinander greift und ein Verwinden beider Teile zueinander verhindert. Die vier Schnallen (eine davon abschließbar) verschließen den Koffer fest und gleichmäßig. Allerdings muss man beim Hochklappen der Verschlussbügel etwas Sorgfalt walten lassen und darf diese nicht zu weit klappen, sonst gleiten sie nicht immer sauber in die dafür vorgesehene Aussparung.
Die „Inneren Werte“ überzeugen mich. Meine alte Morris und eine Martin HD-28 (beides Dreadnought) passen in der Breite und Höhe perfekt und können in der Länge ein klein wenig hin und her bewegt werden. Allerdings nur bei geöffnetem Deckel. Ist dieser geschlossen, liegt er bündig an Decke und Hals auf, sodass die Gitarre in dem Koffer sehr gut geschützt ist. Sogar Aussparungen in der Polsterung für einen Gurtpin am Halsansatz und für überstehende Bedienelemente eines Tonabnehmersystems in der Zarge sind vorhanden. Da hat jemand mitgedacht!
Zum Anheben des Deckels mit der rechten Hand eignet sich der kleine Wulst, der als Auflage beim senkrechten Abstellen des Koffers gedacht ist, ausgezeichnet. Auch der Öffnungswinkel sorgt mit deutlich über 90 Grad dafür, dass der Deckel zuverlässig offen bleibt. So kann er nicht bei einer versehentlichen, leichten Berührung beim Herausnehmen oder Hineinlegen der Gitarre gleich wieder zufallen und dadurch böse Narben auf der feinen Gitarre hinterlassen. Gut gemacht!
Das Zubehörfach hat eine sehr große Grundfläche, sodass allerlei „Kleinkram“ hineinpasst. Für die Unterbringung eines breiten, gepolsterten Leder-Gitarrengurts ist das Fach aber leider nicht tief genug.

Fazit: Ein durchdachter Koffer, der einem vielleicht erst auf den zweiten Blick sympathisch wird.
Die kleinen Schwächen (Schnallenbügel benötigen beim Verschleißen etwas Sorgfalt und Zubehörfach ist flach) verlieren an Bedeutung, wenn man bedenkt, dass Koffer namhafter Hersteller die gleichen und teilweise noch mehr Schwächen aufweisen, ohne nennenswerte Vorteile zu bieten – bei einem Vielfachen des Preises!
Diesen tollen Koffer zu diesem sensationellen Preis zu kaufen war eine absolut richtige Entscheidung!

Ich habe mir den Koffer zu meine neuen Dreadnought dazubestellt, damit sie auch dementsprechend geschützt ist, wenn sie mal nicht in Benutzung ist, oder ich sie zu einem Auftritt mitnehme. Ein Gigbag bietet beim Transport zu verschiedenen Orten nämlich eindeutig zu wenig Schutz.

Der Koffer wirkt von aussen wirklich sehr schön, gut verarbeitet und stabil.
Zum draufstehen - und sitzen ist er wegen der eher dünnen Plastikschale nicht geeignet, aber dafür ist ein Gitarrenkoffer ja auch nicht gedacht. ;)
Seinen Job, die Gitarre zu schützen, macht er auf jeden Fall sehr gut.

Der Stoff im Inneren ist zwar nicht so "plüschig" wie beschrieben, aber weich genug, um der Gitarrre ein kuscheliges und sicheres Zuhause zu bieten.
Ich weiß nicht ob es auch bei anderen Modellen der Fall ist, aber bei mir sitzt die Innenhülle ziemlich locker, was für mich ein deutlicher Mangel ist, aber trotzdem kein Grund zur Reklame, weil er trotzdem seinen Job erfüllt.

Alles in allem ist dieser Koffer perfekt um die geliebte Gitarre angemessen zu schützen und aufzubewahren. Er hält bestimmt so einige Transporte zu Auftritten aus, aber eine Reise mit dem Flugzeug würde ich ihm nicht zutrauen.
Nicht das er nicht stabil genüg wäre, aber so wie die an Flughäfen mit Gepäckstücken umgehen, kann selbst der Beste Koffer kaputtgehen....

Weil das Gator-Wunschmodell nicht lieferbar war und Weihnachten nicht warten wollte, entschieden wir uns für die "Billigversion" für gerade einmal 49 EUR. Beim Auspacken staunten wir nicht schlecht: Gute, saubere Verarbeitung, wertiges Design und durchdachter Aufbau anstatt "billig".

Durch den Aluminiumrand am Unter- und Oberteil ergibt sich ein passgenaues Schließen und eine Stabilisierung in horizontaler Richtung und die Schlösser sind sogar abschließbar. Die Außenhaut besteht aus Hart-ABS, daraus werden auch Auto-Stoßstangen hergestellt - Nomen est omen.

Das Teil kann man ausnahmslos empfehlen, wer einen leicht transportablen Koffer braucht, wird bestens bedient, denn die noch stabilere Alternative wäre ein Flightcase, aber die sind einfach nur sperrig, kantig und eckig. Und die beiden fehlenden Sterne sollen nur der Demotivation der oft zigfach teureren Konkurrenz vorbeugen...

Ich habe den Koffer für meine Seagull S6 erworben um für einen Auslandsaufenthalt die Gitarre im Flugzeug mitzunehmen.
Der Koffer passt gut für diese Gitarre, wobei zu berücksichtigen ist, dass es an einigen Stellen kleine Lücken zwischen Gitarre und Koffer gibt, die allerdings nichts zur Sache tun, dadie Gitarre alles in allem gut im Koffer sitzt.
Nach zwei Reisen mit dem Flugzeug im Gepäckraum als Sperrgepäck ist die Gitarre unbeschadet herausgekommen und auch der Koffer hat nur die üblichen Flughafenverschleisspuren wie ein paar Kratzer auf dem Plastik.
Einzig negativ ist, dass es gelegentlich passiert, dass beide Kofferhälften nicht ganz sauber aufeinander schließen. Dem kann jedoch einfach durch erneutes öffnen und achtsamer Schließen entgegengewirkt werden. Ansonsten stabiler Koffer mit Top Preis-Leistungsverhältnis.

Ich habe mehrere dieser Cases für Takamine-Gitarren (passt 1A), denn selbst eine günstige Akustikgitarre ist mir fürs Gigbag zu schade. Drum bietet das Thomann-Case einen perfekten Kompromiss zwischen Preis-Qualität und Gewicht.
Für den normalen Einsatz absolut in Ordnung, für den rauen Einsatz im Bandbus vielleicht nicht ganz das richtige (obwohl: selbst im stabilsten Case schmeisst man seine Acoustic ja nicht durch die Gegend. )
Leichte Qualitätsschwankungen gibt es bei der Passgenauigkeit der Schließprofile, wohl auch der etwas leichteren Bauweise geschuldet. Im strömenden Regen würde ich das Case also nicht stehen lassen.
Wer's stabiler mag, greift entweder zum teureren Formkoffer (wie die Ovation-Panzer) oder zum meist deutlich schwereren Holzkoffer, von denen es bei thomann aber auch gute und günstige gibt. War mir einfach nur zu schwer, denn die Acoustic will man ja auch mal "nur so" mitnehmen.