ABM VCS-Saddles

Vor der Vestellung, habe ich bei ABM angerufen. Da schon beim ersten Hinsehen die Kerben ein Saitenreißen nahelegen, wollte ich mich versichern, dass genau das nicht zu erwarten ist. Habe ein nettes Gespräch gehabt, in dem mir gesagt wurde, die Saiten würden so geführt, dass sie nicht scharfkantig aufliegen. Sättel bestellt, eingebaut, Ton deutliche Verbesserung gegenüber den original Fender (50s CS Tele), Intonation tadellos. Da kam Freude auf. Aber nicht lange: Die 10er d'Addario reißt regelmäßig. Auf anderen Gitarren reißen mir nie (!) Saiten (bei meiner Spielweise kann ich die Monate drauf lassen), aber hier hält keine e-Saite länger als 10 Tage durch. Wenn das im Proberaum oder beim Üben passiert, ist das nicht weiter schlimm. Neulich ist mir das Ding aber auf der Bühne während eines Solos gerissen, obwohl ich extra neue Saiten drauf hatte, um dem vorzubeugen (bestens gedehnt und 1-2 Tage eingespielt, nut-sauce, das volle Programm). Die Saiten reißen immer exakt am gleichen Punkt: Genau am oberen Rand der Einkerbung, was einige der Rezensenten hier auch schon angesprochen haben (die Kerbung selbst ist an sich einwandfrei gearbeitet, nur leider eine Fehlkonstruktion). Somit sind die Sättel für einen Ernstfall auf der Bühne nicht einsatzbar. Selbst wenn es gut geht, hat man da oben die ganze Zeit den Gedanken, dass hoffentlich die Saite hält. Da kann man sich nicht auf die Musik konzentrieren. Ich habe einiges von ABM und war immer sehr zufrieden. Ich habe per Mail ABM mein Leid geklagt, aber keine Antwort erhalten. Sehr schade. Ein Wille zum Nachbessern scheint nicht vorhanden.

Ich habe die ABM-Brückchen in meine American Vintage Telecaster eingesetzt, weil ich Probleme mit immer wiederkehrenden Sitar-Effekten auf den runden Original-Brückchen hatte (zuvor habe ich einen modernen Gotoh/Kluson Steg ausprobiert, denn ich auch empfehlen kann, wenn man die damit verbundene Klangveränderung ? Ton wird etwas fetter, bestimmt gut für rockige Klangvorstellungen ? mag). Wie versprochen gibt es keine Sitareffekte mehr, die Intonation wird auch verbessert und ist jetzt sehr akzeptabel. Übrigens sind die Schnitte nicht ganz so scharf wie das auf dem Bild wirkt, die Kanten sind leicht gebrochen. Durch die traditionelle Konstruktion bleibt der leicht luftige, charmante Ton der billigen, altmodischen, blechernenTelebrücke erhalten.

Nachtrag: Leider hatte ich doch erhebliche Probleme mit Saitenbrüchen. Ich habe dann selbst versucht nachzubessern, die Kanten etwas zu brechen, leider ohne den gewünschten Erfolg. Ich habe bei ABM angefragt, die haben mir geschrieben das müsste so (die Kerben wären schon richtig so) und mir geraten, dies von einem Gitarrenbauer nacharbeiten zu lassen. Ehrlich gesagt fand ich ihre Antwort ganz schön ignorant, ich denke man sollte sich mehr damit auseinander setzen, wie so ein Produkt in derPraxis funktioniert. Deshalb habe ich jetzt wieder die Original Reiter meiner Fender montiert um die Gitarre live ohne ständige Angst vor Saitenbrüchen spielen zu können.

Da ich aus sehr vielen Ecken gehört habe, die ABM-Saddles seien ein günstiges, aber dennoch effektives Upgrade für die Telecaster, habe ich diese gegen die Göldo Saddles auf meiner "Bauprojekt" Tele getauscht. Klar, das sind nur Nuancen an Sustain, Klarheit bzw. allgemein Klanggewinn, die das Produkt mit sich bringt. Ich würde auch nicht behaupten, dass ich das exakt wahrnehmen/beurteilen kann. Aber der Unterschied war auf jeden Fall da und ich hatte auch immer noch das Gefühl, dass die ABM Saddles eine gesunde Investition für den Klang waren.

Allerdings war das "Upgrade" im Endeffekt wesentlich teurer als 25 ¤. Denn! seitdem gab es keinen Gig, keine Probe, keine Woche mehr, ohne dass mir mindestens eine Saite gerissen ist. "Komischerweise" immer an der oberen Kante der Kerben. Irgendwann kam ich endlich auf die Idee, die Kerben fein zu schleifen und habe sogar versucht die Kanten mit Nagellack zu überdecken. Leider alles ohne Besserung.

Gerne hätte ich weiterhin die Saiten über die ABM Saddles laufen lassen. Die generelle Unsicherheit einer unzuverlässigen Ersatzgitarre auf Gigs und die ständige Saitennachbestellung sprechen allerdings dagegen. Inwiefern man das verallgemeinern kann ist fraglich. Bisher habe ich nur ein weiteres mal von dem Problem gelesen (siehe ältere Rezession).

Eigentlich bin ich von ABM Produkten begeistert (Stege, Brücken), aber mit diesem Sattel-Satz für meine Tele bin ich nicht zurecht gekommen. Die Montage war spielend einfach. Jedoch habe ich nach zig-maligem Einstellen einfach die Nebengeräusche (wie vorher) nicht weg bekommen. Ob die scharfkantigen Kerben ein Saitenkiller sind (wie von anderen beschrieben), kann ich nicht beurteilen.
Habe mich letztendlich für die Reiter von Göldo entschieden (schräg gebohrt). Montage war spielend einfach, 5 Minuten eingestellt, perfekter Sound. Sorry, das habe ich mit den ABM-Reitern leider nicht hinbekommen!

Zuerst war ich begeistert von den Reitern. Nach Durchlesen der Kommentare war die Montage super einfach möglich und der Sound war auch gut.

Nach ca. ein paar Monaten fingen die Reiter an, sich zu verfärben und Abnutzungserscheinungen wurden sichtbar. (Kann jetzt natürlich auch an meinem Handschweiss liegen) also auch ok.

Jedoch riss mir dann vermehrt die H-Saite genau auf Höhe des Saitenreiters. Ich habe den Reiter daraufhin mehrfach mit Schleifpapier versucht nachzubearbeiten, jedoch blieb das Problem und auch die hohe E-Saite fing an, sodass ich zum Schluss alle zwei Wochen diese Saiten wechseln konnte.

Ich hab die Dinger daraufhin wieder runtergerissen und spiele nun wieder die alten Fender-Stahlreiter. Jetzt reissen die Saiten auch nicht mehr so schnell.