Fazit vorweg:
++ klein, leicht, lautlos, Fernbedienung dabei
-- weniger hell als erwartet ?> eine große Menge an ?Einzelfarben? bedingt offenbar wenig Power für die Einzelfarben, werksseitige Programme eher schlecht, UV sehr dunkel, Weißtöne entweder recht ?kalt? oder aber farbstichig
Details:
Schon beim Auspacken wunderte ich mich über das verhältnismäßig kleine und leichte Gehäuse, das dazu fast komplett aus Plastik ist, nur die Frontplatte ist aus Metall, und auch nicht aus Alu, sondern aus dünnem Eisenblech ? wohin also mit der Wärme, die auch bei LEDs in gewissem Maße anfällt?
Die Helligkeit ist halbwegs o.k., ich hätte aber mehr erwartet, auch werden die Dinger beim Betrieb kaum warm ? also habe ich schließlich mein Leistungsmeßgerät rausgeholt und die Ergebnisse überraschen nicht mehr wirklich: Bei den reinen Grundfarben R, G, B, Weiß, Schwarzlicht nimmt das Ding nur je ca. 5,5 bis 7 Watt el. Leistung auf, bei gelbgrün sowie allen Mischfarben, wo weiß beteiligt ist, ca. 10-12 Watt (bei Verwendung der vorkonfigurierten Presets). Das ist somit nur ein Bruchteil dessen, was ich bei ?5x6 Watt LEDs? bzw. der angegebenen Leistungsaufnahme max. 30 Watt? erwartet hätte.
Bei genauerem Hinsehen (manuelle Intensitätseinstellung der einzelnen Grundfarben im ?Dimmer-Mode?) klärt sich das Ganze halbwegs auf: RGB zusammengemischt jeweils auf max., führt zu einer Leistungsaufnahme von ca. 14W, RGB+Weiß ca. 18W, regelt man noch Schwarzlicht plus ?Amber? hinzu (diese Mischung bringt aber m.E. keine Vorteile ggü. RGB+Weiß), so kommt man schließlich auf ca. 25W, somit ist man halbwegs im Bereich der Herstellerangabe (wenngleich die Abweichung immer noch eine Frechheit ist, schließlich kommt an den LEDs weniger an als gemessen, da das Netzteil auch noch Verluste hat).
Fazit also: wer hauptsächlich ?farbiges Licht? benötigt, kriegt hier relativ wenig (Licht-) Leistung. Und ob das separate Weiß wegen der Reinheit und Schwarzlicht wegen der geringen Intensität hier noch Vorteile bringen, muss jeder für sich entscheiden.
Ein weiterer Schwachpunkt: die Farbwechsel-Programme schaffen es nicht, gleichmäßige Übergänge ohne Helligkeitspumpen hinzukriegen ? völlig schleierhaft, warum das so ?schwierig? ist, mein billig-Autoradio oder die Ikea-LED-Stripe-Beleuchtung kann das doch auch. Ausserdem ist bei allen Farbwechsel-Programmen, wo zwischen mehr als ca. 2-3 Farbtönen gewechselt wird, stets auch ?weiß? und Schwarzlicht (d.h. fast Dunkelheit) dabei ? das ist aber selten erwünscht.
Der langsamste Farbwechsel ist mir immer noch viel zu schnell (pro Farbton ca. 4s).
Die mitgelieferte Fernbedienung ist praktisch, aber fummelig zu betätigen da billigste Machart und kann nur einen Teil der werksseitigen Funktionen ansprechen, der ?Rest? muss am Scheinwerfer bedient werden.
Die verschiedenen vorprogrammierten Weißtöne haben immer einen leichten Farbstich, zum Rand hin ansteigend, bzw. ein warmes Weiß wie von einer LED-Birne zur Wohnraumbeleuchtung ist nicht hinzukriegen, ist aber in dieser Preisklasse scheinbar normal.
Das Schwarzlicht ist entsprechend der Leistungsaufnahme von ca. 7 Watt in diesem Fall natürlich nur ?ansatzweise vorhanden?. Wegen der geringen Leuchtstärke würde bei erneutem Kauf daher keinen Wert mehr darauf legen.
Fazit: ich habe mehr erwartet, die Frage ist nur, ob es auch wirklich ?mehr? in dieser Preisklasse gibt ? einen lauten Lüfter will ich nicht, also muss ich die geringe Licht-Leistung hinnehmen? Ein Alu-Gehäuse mit Kühlrippen wäre das Mittel der Wahl? würde aber bei den Scheinwerfern im unteren Segment wohl die Kalkulation sprengen. Und die genannten Schwächen der implementierten Programme haben, den Kundenrezensionen zufolge, offenbar auch die meisten anderen Scheinwerfer. Ich werde Thomann mal anrufen und mich nach Alternativen erkundigen, die Teile eventuell zurücksenden.