Für ein kleines mechanisches Theater suche ich immer wieder preisgünstige LED-Apparate für konventionelles RGB-Theaterlicht in kleinen Räumen. Dazu hab ich mir vier ADJ Mega TriPar Profile Plus bestellt und zum Vergleich den Cameo Flat PAR TRI 7 x 3W.
Zunächst mal eine objektive Info: Auch die ADJs sind definitiv lüfterlos. War wichtig für mich, konnte man aber vorher nirgends korrekt rauskriegen.
Zu den Eigenschaften für kleine Bands oder Club-Events ist alles gesagt. Find' ich klasse, was die Dinger da fürs Geld bieten. Als Theaterlicht auf kleiner, ambitionierter Bühne kann ich sie aber nicht so gut brauchen.
Erstens: Die Faderkurve per DMX fängt definitiv nicht bei Null an. Die PARs bleiben dunkel bis ca. 10 Prozent Fader und springen dann stufig rein. Da nutzen auch keine fünf einstellbaren Dimmerkurven (die der Cameo eh nicht hat). Das kriege ich mit unseren konventionellen Strand Minims & Preludes nicht mal halbwegs ordentlich synchron.
Zweitens: Der projizierte Kreis verändert sich optisch zu stark bei wechselnder Lichtstärke. So entsteht bei einem Fade-In/Out eine Art "Pumpen". Jaja, ein Halo-Fresnel zeigt so einen Effekt auch, aber bei weitem nicht so.
Drittens: Im Vergleich mit den LED-PARs der 1. Generation ist die Farbmischung und das Flimmern schon um Universen besser. Solange die Lichtstärke gleich bleibt, kann ich auch keinerlei Flimmern erkennen (Test Kamera-Aufnahmen 30 fps steht noch aus...). Aber - großes "Aber" - bei einem halbwegs unhektischen Auto-Fade-In (per Zero 88 Jester) sind die groben Helligkeits-Abstufungen gerade zu Beginn des Fades zu deutlich sichtbar.
Die ADJs zeigen all dies, der Cameo eher noch einen Tick stärker. Unterschiede in der Lichtqualität konnte ich kaum ausmachen, trotz 5 vs. 7 LEDs im Panel. Da die ADJs für weniger Geld genauso lüfterlos und dazu noch UV und mehr Features mitbringen, hab ich die für unsere Feste und für Effekt-Gags mal behalten. Dazu kann man bei den ADJs per DMX mit einem Kanal die Auto-Farbwechsler-Funktion triggern, mit dem zweiten deren Geschwindigkeit. Der Cameo kann das nicht. Die ADJ-Gehäuse sind weniger tief und daher besser unterzubringen und ihr Bodenständer ist ordentlich mit selbstsichernden Muttern verschraubt, besser als beim Cameo.
Was nicht unerwähnt blieben soll, ist die spezielle Vorbühnen-Ästhetik: Wertige Halo-Apparate zeigt man ja gerne her, möglichst batterieweise, und ein Kabel geht rein. Diesen LED-PARs fehlt irgendwie das Hinterteil und sie werden von vier (!) Kabeln seitlich angestochen. Die will man eher kaschieren...
Noch ein kleiner Tipp für die ADJs: NUR im 4-Channel-Mode kann man per DMX mit den ersten vier Reglern einfach RGBUV hochfahren. Ab 5-Channel-Mode darf man nicht vergessen, den zusätzlichen Master-Fader auf Kanal 5 aufzumachen. Und mit noch mehr Channels wandert der Master-Fader auf Kanal 6 und auf 5 liegt ein mehrstufiges Strobe UND ein genereller Black im Wechsel. Das Strobe auf Kanal 5 muss also zusätzlich auf LED ON (100%) stehen, sonst ist dem gesamten Ding per DMX kein Output zu entlocken. Seltsam, aber so steht es geschrieben...