Nachdem der TMA-2 mit Wireless+ meines Wissens momentan die (meines Wissens) einzige wirklich latenzarme Möglichkeit ist um Kabel im Homestudio zu eliminieren, kam ich daran nicht wirklich vorbei. Dahingehend funktioniert alles auch einwandfrei: Selbst zusammen mit einer niedrigen RTL in Logic / Cubase / Live... bleibt alles im gut spielbaren Bereich. Auch hält sich der Hersteller bei seinen Angaben an die Realität: 16ms Latenz. Super!
Aber: Meines Erachtens sind das eher HiFi-Kopfhörer, die die Bezeichnung "Studio" keinesfalls verdienen: Die Bässe sind wie schon in einer früheren Rezension angesprochen verwaschen und deutlich überbetont, von Linearität merke ich hier nichts. Die Abbildung der Mitten und Höhen ist ebenfalls höchstens befriedigend. Das mag bei EDM nicht weiter auffallen oder stören, ist aber nicht mehr brauchbar wenn es in Richtung Klassik, Jazz oder sonstige "filigranere" Musik geht bei der man wirklich darauf angewiesen ist kleinere Details zu hören.
Für eine wirkliche ABMISCHUNG sind die Aiaiai nicht zu gebrauchen m.M. nach.
Ein weiterer Punkt: Die Verarbeitung ist absolut tadellos, das Zusammenbauen bekommt ebenfalls jeder "betrunken im Rückwärtsgang" hin, die beschriebene Modularität ist ein gutes Feature, so kann man jedes (!) einzelne Teil der Kopfhörer upgraden, austauschen, ersetzen etc.
Am Tragekomfort habe ich nichts auszusetzen, die Polster scheinen sehr wertig und nichts drückt oder stört.
Eine Abschirmung ist allerdings praktisch nicht vorhanden: Außengeräusche werden zwar recht gut gedämpft, bei höheren Musikpegeln dringt allerdings sehr viel nach außen, so dass ich befürchte bei Gesangsaufnahmen das Playback deutlich auf der Spur zu hören. Hier dämmen meine offenen AKGs besser.
Den gefürchteten "Hiss" bei 2.4gHz-Übertragung finde ich zum Spielen tolerabel - wie gesagt: Zum Mixing sind sie für mich ohnehin ungeeignet.
Fazit: Eine super (wenn auch aktuell wahrscheinlich die einzige) kabellose Lösung für Aufnahmen, den Proberaum und mit Einschränkungen auch live. Dieses Feature lässt sich der Hersteller natürlich bezahlen und das ist auch gerechtfertigt.
Für die späteren Produktionsschritte (Mixing oder gar Mastering) sollte man sich nach einer anderen Lösung umsehen.