Ich nutze das MPC in Ergänzung zu meiner Liveband (naja normalerweise live - jetzt halt nicht), also nicht unbedingt so, wie es von den Machern ursprünglich gedacht war.
Unser Schlagzeuger ist aber sehr clickfest, sodass das echt gut funktioniert.
Zunächst zu den PROS:
Verarbeitung und Haptik sind wirklich wertig, die Pads sind super zu spielen und die Konnektivität überzeugt.
Akku und Speakers taugen mir sehr, wenngleich ich darüber nicht abmischen würde. Aber als Laptop auf dem Sofa oder im Garten ist das perfekt.
Es wird viel darüber diskutiert, ob das MPC nun mobil ist oder nicht... also wer schon mal eine B3 oder ein Rhodes rumgetragen hat, wird das MPC als sehr mobil empfinden ;)
Der Sound ist sehr druckvoll und präsent. nicht nur bei integrierten/gekauften Sounds und internen Softsynths, sondern auch bei selbst geladenen Loops, die auf der DAW produziert wurden.
Nun zu den CONS:
Als langjähriger und erfahrener DAW-Nutzer (Logic) ist die Eingewöhnung in den MPC-Workflow für mich nicht einfach.
Schon klar: Das Bedienkonzept ist natürlich ein völlig anderes als bei Logic, aber dass sowohl bei der Software als auch bei der Hardware einige Bedienelemente nicht da zu finden sind, wo man sie als Computeruser erwarten würde, ist schon irritierend. Das fühlt sich ein wenig "verstrubelt" an. Ich denke in Sachen Usability könnte einiges nachgebessert werden.
Auch stört mich das Speichern/Öffnen-Chaos: Projekte, die ich in der MPC-Software erstelle, und die ich auch direkt auf dem MPC (oder auf der dort eingesteckten SD-Card) abspeichere, können später im Stand-Alone-Betrieb nicht vom MPC aus so geöffnet werden, wie ich sie abgespeichert hatte. Es fehlen dann Benamungen, Tempi sind teilweise durcheinandergewürfelt etc.
UPDATE:
Nach einem Firmware-Update des MPC sind die Dateien, die auf dem Rechner erstellt wurden nun korrekt zu öffnen.
(darum ein Sternchen mehr bei der Bedienung)
Fragt sich nur, warum das Gerät nicht mit der aktuellen Firmware, die auch zur Software passt, ausgeliefert wird. Aber gut...
Ich hatte auch mit der Maschine+ geliebäugelt, aber der MPC-Touchscreen war für mich ein Argument für das Akai-Gerät.
Ausserdem gibt es 3x Stereo Out, sodass man im Live-Betrieb (so er denn iiiirgendwann wieder stattfinden möge :/ ) verschiedene Signale an den Techniker ausgeben kann. Zwar gibt es bei der Maschine+ die Möglichkeit ein Interface anzuschliessen (was hoffentlich beim MPC auch irgendwann implementiert wird), aber dann hat man wieder ein Gerät mehr mitzuschleifen.
Fazit:
Mir macht das Gerät Spaß, aber es fordert mich auch erstmal raus: Die Lernkurve ist anfangs relativ flach.
So, liebe Mitmusiker: Haltet aus!!! Nutzt die Coronazeit, um an euren MPC-Skillz zu schrauben! Viel Erfolg, viel Spaß und bleibt gesund!