Ich habe mir das Gerät angeschafft, um zu meinem üblichen Equipment auch um ein etwas anderes neues kreatives Produktionsumgebung zu erweitern. Ich möchte damit gerne modernere elektronische Loops, Beats und Songs erstellen und dann entweder als Audio-Files weiterverarbeiten oder mit dem System selbst ausarbeiten.
Das MPC Paket
Schon in der Vergangenheit war für mich damals z. B. das MPC 3000 von Akai „das Ding der Dinge“ und konnte für elektronische Musik mit Samples sowohl im Studio als auch im Live Betrieb überzeugen. D. h. man kann mit dem MPC Studio wie früher auf dem MPC 3000 komplette Songs produzieren!
Dazu kommt, dass das MPC Studio neben der notwendigen Produktionssoftware am MAC oder PC, die als Download enthalten ist, auch ein Paket von 10GB an kostenlosen Sounds bereithält.
Nach dem erstem durch hören und probieren kann man dieses Soundpaket auch insgesamt als hochwertig ansehen und kann tatsächlich (natürlich erst nach der Installation auf dem Rechner) loslegen Musik zu machen.
Der Fokus bei den Sounds liegt klar auf House, Dance, Techno und anderer elektronischer Musik. Die vier Synths aus dem Soundpaket tun ebenfalls einen guten Dienst und man kann sehr interessante Sounds damit basteln.
Installation und in Betriebnahme
Um das Akai MPC Studio in Betrieb nehmen zu können muss man aber zuerst, wie schon angedeutet, vorher einiges tun: Der Controller selbst ist eben nur ein Controller und hat keinen eigenen Speicher für Sounds!
Das bedeutet die Arbeit ist nur in Verbindung mit einem MAC oder PC möglich. Wer es gerne mobiler hätte (für den Live-Einsatz im Club) muss also hier ein MAC Book oder Win Laptop sein eigen nennen und es darüber betreiben.
Die nötige MPC-Software muss man nach Erstellung eines Useraccounts (sofern man den nicht schon vorher bei Akai hatte) samt der Sounds erst herunterladen und installieren. Der Vorgang kann mit laden, durchlesen und suchen schon eine ganze Weile dauern. Bei mir mit guter Leitung dauerte es auch etwa 2 Stunden bis alles installiert war.
Dazu wird auch noch eine „IK-Produktmanager“ Software installiert, welche die Lizenz verwaltet. Wer diese Prozeduren schon kennt hat sicher wenig Probleme damit. Der Mac Mini (8 GB RAM, Intel) selbst "interessierte" sich kaum für die Software und alles lief bisher einwandfrei ohne Probleme. Allerdings sollte man eine große interne Platte bereithalten.
Arbeit mit dem MPC Studio
Apropos Anleitung: Dem MPC Studio liegt nur ein schmales gedrucktes Heftchen bei, in dem die grundlegende Verkabelung und Basics zur Installation erklärt werden. Die Installation selbst und die vielen kleinen wichtigen Schritte muss man sich bei Akai direkt im Web oder die Tutorial-Videos ansehen. Hier ein Lob an Akai: Diese Videos sind gut gemacht und erklären auch die ersten Schritte am Gerät. Dies ist aber auch zwingend notwendig denn selbst mit der Erfahrung die ich so habe, wäre ein Durchkommen ohne diese Videos recht mühevoll gewesen und einiges hätte sich erst gar nicht erklärt.
Am besten ist es, man nimmt sich die Zeit und sieht sich diese Erklärvideos an und beginnt dann die ersten Beats etc. zu programmieren. Schon nach kurzer Zeit hat man die meisten Arbeitsschritte am Controller und in der Software raus. Was vor allem dann angenehm auffällt ist, dass man kann vieles auch am Rechner direkt machen kann und da wo der Controller und die Pads Sinn und Spass machen auch diese gezielt einsetzen kann. Dies ermöglicht zumindest für meinen Einsatz ein sehr angenehmen Arbeiten. Natürlich ist das Spielen von Melodien (Bass, Keys etc) an Pads nicht vergleichbar mit einem Keyboard aber es geht dennoch dank anschlagdynamischer sensitiver Pads gut von der Hand. Auch den „Touchstrip“ an der linken Seite des MPCs kann man für alles mögliche wie z. B. „Note Repeat“ für Drum Rolls oder „Pitch Bend“ prima einsetzen und ist kein nutzloses Gimmick. Die MPC-Software auf dem MAC selbst (PC habe ich nicht getestet) wirkt aufgeräumt und zielgerichtet auf mich. Schon nach kurzer Zeit weiß man tatsächlich welche Klicks in welchen Menus man machen muss. Das Editieren der Beats und Sequenzen darin macht sehr viel Spass. Dazu muss auch erwähnt werden, dass ein kompletter Mixer zur Verfügung steht um alles sauber zu mischen. Möchte man mit anderer Software weiterarbeiten kann man die Sequenzen und Beats als Midi-Daten speichern oder das Ganze als kompletten MIX ausgeben, um es als Samples oder Audio weiterzuverarbeiten. Alles klappte auf Anhieb und wunschgemäß. Das komplette System aus USB-Controller und Software ist insgesamt eben komplex und man braucht länger, um alles rauszuholen. Aber und das ist wichtiger Aspekt: Es macht Spass.
Bezüglich Einschränkungen: Leider kann man den Controller und die Pads derzeit nicht dafür einsetzen andere Geräte direkt anzusteuern. Allerdings kann man die Daten wie schon gesagt auch per Midi rausgeben. Dafür liegen auch zwei spezielle Adapter auf DIN 5 Pol (Midi) bei. Bisher habe ich nur über USB direkt mit dem MAC gearbeitet und Midi erst gar nicht getestet.
Fazit
Um es gleich vorweg zu nehmen, der aktuell aufgerufene Preis war prima und auch ausschlaggebend für meinen Kauf, denn man bekommt neben einem für mich soliden USB-Controller (der aktuell seine Einschränkungen auf das MPC System hat) auch noch eine komplette Produktionsumgebung samt Soundbiblithek.
Leute mit Erfahrung in Musik-Software etc. haben das Produkt ohnehin schnell verstanden. Einsteiger haben hier vermutlich viel zu lernen, bekommen aber viel fürs Geld. Was will man mehr?