Der AKG K-271 ist ein Klassiker und fast jeder Musiker wird ihn bei der ein oder anderen Gelegenheit schon einmal benutzt haben.
Der neue K-271 MKII ist aufgrund der Produktionsverlagerung nach China insgesamt etwas minderwertiger als das Vorgängermodell was die ganze Anmutung, Haptik und wohl auch den Sound anbetrifft, der nun noch etwas blecherner und topfiger erscheint. Letztlich sind die Unterschiede aber nur im direkten Vergleich hörbar und marginal.
Verarbeitung:
Das ganze Gerät ist wie eh und je aus billigem Plastik gefertigt, die Ohrmuscheln zerbröseln auch bei pfleglicher Behandlung oder Nichtbenutzung binnen weniger Jahre und müssen wie das Kabel laufend ersetzt werden (man beachte, dass die geforderten Verkaufspreise für diese Ersatzteile schon arg überzogen sind). Im Interesse der Nachhaltigkeit, des Umweltschutzes und der Kundenzufriedenheit würde es der Firma AKG sicherlich gut zu Gesicht stehen, hier etwas langlebigere Materialien zu verbauen.
Tragekomfort:
Tragekomfort ist bei AKG ein Fremdwort. Vielmehr wirkt es fast so, als hätten sich die österreichischen Designer einen Spaß daraus gemacht, mit dem K-271 ein raffiniertes Folterinstrument für ungeliebte deutsche Kunden zu entwickeln. Aber Spaß beiseite, der K-271 gehört mit Sicherheit zu den untragbarsten Kopfhörern überhaupt. Bereits wenige Stunden konzentrierter Arbeit mit diesem Produkt sind eine absolute Höchststrafe, denn aufgrund des hohen Anpressdrucks werden selbst Nutzern mit schmalen Schädelformen gehörige körperlichen Qualen beschert.
Klangeigenschaften:
Klangwiedergabe und Frequenzgang sind allenfalls durchschnittlich und zeichnen sich durch einen starken Abfall in den Bässen aus, was heutzutage einfach nicht mehr zeitgemäß und den K-271 für Dance- oder Techno-Produktionen ungeeignet macht. Zahlreiche Konkurrenzprodukte beweisen, dass linearer Frequenzgang oder satte Bässe sehr wohl in diesem Preissegment möglich sind.
Fazit:
Der chinesische AKG K-271 MKII mit einem Verkaufspreis von annähernd 100,- Euro unterscheidet sich kaum von manchem baugleichen chinesischem No-Name Produkt für 20,- Euro (z.B. Superlux HD-681), was unweigerlich die Frage aufwirft, ob man hier nicht tatsächlich nur noch für den Markennamen bezahlen soll.
Der K-271 ist und bleibt ein billiger Plastikbomber mit relativ schwachbrüstigem Sound, schlechtem Tragekomfort und begrenzter Haltbarkeit. Es bleibt unerfindlich, wieso sich dieses Produkt so lange am Markt halten konnte. Für den aufgerufenen Verkaufspreis gibt es inzwischen hochwertigere Alternativen und für ein paar Euro mehr sind diese sogar Made in Germany. Der AKG K 271 MKII ist insofern eine einzige Enttäuschung.