AKG K-271 MKII Kopfhörer

Dies ist nun mein drittes Modell aus dem Hause AKG.

Einiges muss ich ansprechen:

- höherer Druck auf den Kopf: das stimmt auf jeden Fall. Bei meinen anderen Modellen ist dies nicht annähernd so aufgetreten.
Es bleibt aber im erträglichen Rahmen und da gibt es weitaus schlimmere Kopfhörer anderer Hersteller. Trotzdem ist nach spätestens 2 - 3 Stunden eine Pause angesagt.

- Übertragung von Geräuschen durch das Kabel: stimmt auch.
Doch die eigentlichen Geräusche werden nicht durch das Kabel übtertragen, sondern sogar durch einfaches Bewegen des Kopfes auf den Bügel/das Gestell und somit in die Plasteohrmuscheln, die als unfreiwilliger Resonanzkörper hier ganz schönen Krach machen.
Klingt wie eine nie endend wollende Tuppa-Metal-Party.
Dies ist selbst bei günstigeren Modellen nicht der Fall. Warum nur?

- Abschaltautomatik: diese funktioniert momentan einwandfrei beim Absetzen des Hörers. Sie schaltet sich auch nicht einfach ein wenn man zum Beispiel ein Kabel unter dem Tisch sucht.
Alles gut, man muss den Kopfhörer nur normal auf den Kopf schrauben, dann klappt das auch ganz wunderbar.
Allerdings habe ich Bedenken über die Langlebigkeit dieser Funktion, da die Teile hierfür aus fitzeligem Plaste bestehen.

- Klang: SEHR GUT, da extrem neutral und linear.
Wir wollen hier ja hören, wie das Material wirklich klingt an dem wir arbeiten und keine, im voraus betonten Bässe die "fett" anmuten, denn das macht eher einen BILLIGEN HiFi-Kopfhörer aus.
Alle Frequenzen werden hier ganz schnieke gelöst.
Wenn man also glaubt es fehle an Bässen oder die Höhen sind total "krass" überbetont, dann liegt das am Genre der Musik die man bevorzugt oder am eigenen Mix (ruhig mal Frequenzanalyse anwerfen).
Was die Panoramadarstellung betrifft könnnte diese noch um einiges besser ausfallen, geht in diesem Preissegment aber mehr als klar (was erwartet man auch für diesen geringen Preis?)

- Kunstleder: Bitte was?
Die von vornherein über die Ohrmuscheln gestülpten Ohrenpolster sind sehr hart, aus Plastik und treiben Schweiß und Unbehagen nach wenigen Minuten.
Der Inbegriff von billig und unbequem nebst unpraktisch, da der Kopfhörer so nie perfekt aufliegen kann.
Von gut gelungenem Kunstleder mit ordentlichem Polster wie bei alten AKG-Modellen keine Spur.
Diese fiesen Donuts wanderten bei mir direkt in den Müll, da die Velourpolster wenigstens ok sind.

- EDIT - An dieser Stelle eine kleine Warnung:
Vorsicht beim Abziehen/Überstülpen der Polster, da eine scharfkantige, quadratische Einkerbung sonst das Polster zerreißt. Fand ich auch extrem ungünstig.


- Gestell: Im Gegensatz zu früheren Modellen sehr wackelig und unausgewogen. Das kann man sich natürlich als "flexibel" schönreden.
Jedenfalls fördert die neue Bauweise Störgeräusche und schlechteren Sitz auf dem Schädelken.
Die alten Modelle waren nur minimal schwerer - aber dafür extrem "sassy".
Die Ohrmuscheln, die ein wenig nach Metall und Schrumpflack aussehen, bestehen auch aus hauchdünnem Kunststoff.
Nur der verschwindend dünne und somit eher lächerlich wirkende Außenring scheint aus Metall.

Es gäbe bestimmt noch mehr zu sagen, doch dies sollte ersteinmal reichen.

Ich werde den Kopfhörer aufgrund seiner guten Klangeigenschaften behalten, auch wenn man dafür zu viele Kompromisse eingehen muss.

Hatte diesen Kopfhörer vor ein paar Jahren für mehr als 215€ gekauft und war relativ zufrieden, um in Logic Pro damit Film-Musik zu komponieren (dann ging er leider verloren...) und ich holte einen Sennheiser.

Wollte nun die Kopfhörer wieder im Heimstudio haben (an einem guten Audio-Interface) und zum Musizieren nutzen (Roland TD-12, Roland FP7-F), weil ich sah, dass er stark im Preis gesunken war.

Gut:
- Wechselbares Kabel (kann man tauschen, falls kaputt)
- (verschraubter) Mini-Klinke auf Große Klinke Adapter (sitzt fest, wackelt nicht)
- klarer Sound (ziemlich detailreich, gute Auflösung)

Nicht so gut:
- zu wenig Bass (geht einfach nicht ab, wenn man Elektro-Musik spielt) (Sennheiser HD 25 (70 Ohm) - geht vieeel mehr ab! HD25 tut aber auf Dauer auf den Ohren weh..)
- zu lose (liegt an meinem Kopf hinter dem Ohr nicht richtig auf - damit ist er nicht mehr ganz "geschlossen")
- zu leise (hatte bei 60 Ohm mehr Lautstärke erwartet)

Zum Vergleich: Beyerdynamic DT 990 PRO (250 Ohm) und Beyerdynamic DT 770 PRO (80 Ohm) sind in den Tiefen etwas lauter/druckvoller.

Fazit: AKG ist ok für O-Ton, Sprachaufnahmen, Geige, etc. (also eig. alles, wofür man keinen fetten Bass braucht). Aber wer hart Bass will, der wir hiermit nicht glücklich und sollte lieber einen Sennheiser HD 25 (70 Ohm) oder ähnliches nehmen.

Ich suchte primär einen Kopfhörer für Live-Monitoring. Dabei sollte der Kopfhörer neben einer ordentlichen Pegelfestigkeit eine gute Außendämmung haben.

Verarbeitung / Haptik:
Leider war ich beim Auspacken des Kopfhörers etwas enttäuscht. Der Kopfhörer ist sehr leicht und wirkt irgendwie "billig". Das äußere Plastik ist sehr dünn und irgendwie vermittelt er nicht wirklich den Eindruck eines stabilen und robusten Kopfhörers.
Evtl. bin ich da auch etwas verwöhnt, weil ich von einem Freund des Öfteren einen Beyerdynamic DT 770 Pro ausgeliehen hatte. (Nachdem ich den AKG zurückgeschickt habe, hab' ich den dann auch gekauft)

Klang:
Über den Klang kann man definitv nicht meckern. Sehr neutral. In den Bässen für meinen Geschmack etwas zu dezent. Ansonsten wunderschön aufgelöst und feinzeichnend. Das macht auf jeden Fall Spaß.
Leider ist der Kopfhörer nicht so pegelfest, wie man es bei einem Live-KH braucht. Ich brachte bei einem kurzen Test den Hörer erstaunlich schnell zum Zerren. Das kann der DT 770 Pro beispielsweise deutlich besser.

Fazit:
Ein Kopfhörer, der definitiv super für Homerecording ist. Allerdings ist er aus meiner Sicht für Live-Mixing nicht geeignet. Die Außendämmung ist nicht besonders gut (vgl. Beyerdynamic DT 770 Pro) und auch die Verarbeitung und Haptik lassen zu wünschen übrig.

Fazit:
Schick sieht er aus - aber das rechtfertigt noch nicht den Preis.

Hintergrund:
Auf der Suche nach einem neuen Kopfhörer für mein Digitalpiano (Korg SP-250), mit welchem man auch mal Musik hören kann, habe ich mir mehrere Kopfhörer in der Preiskategorie bis 99¤ bestellt und probegehört.

Der AKG K-271 kommt schick daher. Selbstjustierende Kopfbügel, kardanische Aufhängung, zweierlei Kabel (normal und spiral), zweierlei Ohrpolster - Euphorie steigt auf. Doch dann die Enttäuschung. Der Sound ist nicht besser als 30¤-Modelle (Samson SR850) sowohl beim Digitalpiano, als auch beim Musikabspielen.

Mit dem Klang war ich zufrieden, bin aber kein Profi. Gehalten hat der Kopfhörer allerdings nur 8 Jahre im friedlichen Heimgebrauch, und das mit zweimal Löten und Basteln zwischendurch. Metallbügel und Ohrmuscheln sind nur über dünne Plastikbrücken fixiert, nach drei Jahren wurden die spöde und eine ist gebrochen. Meine Hilfskonstruktion hielt dann 5 Jahre:) Die Abschaltung über Gummizug funktioniert bestens, aber macht das Ganze noch anfälliger. Naja, andere Nutzer scheinen weniger schlechte Erfahrungen gemacht zu haben, sonst würde es im Netz öfter erwähnt. Damals hat der AKG 271 mkII noch 150,- gekostet. Für z.Zt. 85,- kann man es sicher riskieren, aber ich nehme in Zukunft etwas robusteres...

Verarbeitung:

Er wirkt von vornerein Hochwertig, direkt aus der Box. Auch wenn er erst unstabil wirken kann, wird nach etwas ausprobieren schnell klar, dass er es nicht ist. Die Lösung mit den 2 Bügeln ist genial, wirklich! Extrem komfortabel. Also auch hier kann ich nicht viel sagen, da es quasi keine Mängel gibt, allerdings doch eine Sache, das Kabelende auf der Kopfhörerseite ist ein spezieller Anschluss, den man nicht mal eben irgendwo bekommt, das heißt, Kabel tauschen einfach so wenns kaputt geht, ist nicht drin!

Achja, und es gibt ein cooles Feature, das alles andere als minderwertig ist (das dachte ich im ersten Moment). Wenn man die Kopfhörer absetzt, geht der Sound aus, was die kopfhörer schont, und ich denke Langlebigkeit verspricht. Ich dachte erst es könnte irgendwann Soundeinbußen dadurch geben, aber sobald der Mechanismus minimal gezogen wird (auf linker Seite per elastisches band) geht der Speaker an, also keine Chance, dass da irgendwann mal einfach ein Wackelkontakt ohne weiteres ensteht.

Sound:

Der Sound entspricht leider nicht meinen Vorstellungen, hat mich an den Beyerdynamic DT770 Pro erinnert.
Also ziemlich clean aber auch irgendwie schwach und kraftlos. Und für mich am Sound das größte Problem, in den Tiefen ist zu wenig, da drückt nichts.
Das ist der Grund aus dem ich sie zurückschicke, ich hätte gerne den Komfort dieser Hörer mit dem Sound der Sennheiser HD 25C II und es wäre der perfekte Speaker für mich.


Tragekomfort:
Das ist absolut der bequemste Kopfhörer den ich mir vorstellen kann. Durch die beiden Bügel oben, ist er unglaublich beweglich und passt sich einfach perfekt an und drückt zu 0%, ich denke mit diesem Kopfhörer kann man gerne viele Stunden ohne Komfortprobleme arbeiten.