Ich besitze den Vorgänger: AKG K240 DF. Für mich ohne Einschränkung ein Referenzkopfhörer. Wegen mehrerer Kabelbrücke (in den letzten 20 Jahren ist der Studio-Stuhl doch zu oft drüber gerollt...) wollte ich jetzt Ersatz beschaffen. Die Testberichte des aktuellen K240 lasen sich zufriedenstellen, obwohl mit klar war, dass alter und neuer 240er nicht identisch sind (zumal der Preis aktuell sehr moderat ist!)
Verpackung und Kopfhörer kamen unbeschädigt an (obwohl das Kabel angeschlossen war und dadurch in der Packung stark zur Seite geknickt war. Dennoch lag kein Defekt vor. Jedoch hat mich die Klangqualität des Kopfhörers maßlos enttäuscht! Der aktuelle K240 ist nicht nur ein "bisschen anders? oder ?etwas schlechter" (Made in China), sondern fällt um ganze Klassen ab!
Eigentlich war ich nicht nur enttäuscht, sondern regelrecht schockiert! Vielleicht habe ich ein Montagsprodukt erwischt. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass all die guten Bewertungen im Netz mit genau jenem Exemplar des K240 zustande gekommen wären, das ich jetzt zurückschicke. Der Klang ist stark komprimiert, hat überhaupt keine gute Stereobühne und vor allem: es mulmt, überlagert und verschwimmt alles im Bassbereich bis hin zu den Mitten. Auflösung, Transparenz, Staffelung?? Fehlanzeige. Habe bis auf Rock und Heavy Metal verschiedenste Musikgenres aus verschiedenen Quellen abgehört, mit dem alten und den neuen. Klassik (Orchester bis Kammermusik, Streicher bis Bläser) Jazz (Solo bis Bigband), Synthie-Pop, unplugged Singersongwriter, Filmscores, Techno, Chor, Blasmusik und eigene Projekte. Nichts geht da mit dem KH, nichts! Er ist nicht mal semiprofessionell zu gebrauchen. Auch zum einfachen Musikhören taugt der 240 eigentlich nicht, geschweige denn zum Mischen und Mastern? Im Direktvergleich ist sogar der low-budget Superlux HD-681 (den ich für meinen Sohn mal günstig erworben hatte) mit Abstand besser!! Obwohl auch der freilich nicht mal annähernd in der Liga des guten, alten K240DF "Made in Austria" mitspielen kann.
Der aktuelle K240 Studio hat mich bitter enttäuscht. Da nützt selbst der halbwegs moderate Preis von 55,50 ¤ nichts, wenn er in der Praxis unbrauchbar ist. Ich kann es mir nur so erklären: Es muss Qualitätsstreuungen in der Fertigung geben (und auch mal ein guter? dabei sein) - anders sind die vielen positiven Bewertungen nicht nachzuvollziehen.
Beruflich (Radio: Musik und Wort) nutze ich zB. den Beyerdynamic DT 250. Ein völlig anderer Hörer als der AKG - geschlossen, anderes Klangverhalten, kompaktere Bässe, mehr Druck usw. Dennoch hat er einen Wahnsinns-Klang und ist total tauglich!! Denn er bietet alles, was wichtig ist: Auflösung, Präzision vom Bass bis zu den Höhen. Will nur sagen: mir geht es nicht darum, zu beklagen, dass der neue K240 aus China kommt und evtl. ein wenig anders klingt als früher ? nein: das ist es nicht. Es geht darum, dass er aus meiner Sicht völlig unbrauchbar ist ? egal, was man damit machen will: einfach nur Musik hören oder 80-Spur-Soundtrack-Projekte kontrollieren. Nichts geht; nur eines: der Kopfhörer zurück an Thomann. Schade AKG!