Alesis Crimson II SE Mesh Kit

Da mir die Corona-Pandemie einen Strich durch die regelmäßigen Proberaumtage gemacht hat, musste ein Ersatz für den heimischen Einsatz im Keller her.
Kurz vorab: Ich spiele seit 13 Jahren Schlagzeug und dies ist mein erstes E-Schlagzeug überhaupt. Da ich trotzdem hauptsächlich noch akustisch unterwegs bin, habe ich eine preiswerte Alternative gesucht, die aber ebenso etwas höheren Ansprüchen gerechteren soll.
SPOILER: Ich bin hier fündig geworden! :) Lediglich sollte es bei Thomann mehr preisgünstige Angebote Schalldämmung von elektronischen Drumkits geben.

Aufbau
Vom Auspacken bis zum ersten eintrommeln hat es nicht länger als knapp eine Stunde gedauert. Der Aufbau ist logisch und auch die Kabelführung sehr gut gelöst. Lediglich die Aufbauanleitung hätte ggf. ein klein wenig mehr Text gebrauchen können - das ist aber nicht weiter schlimm.

Verarbeitung
Die Verarbeitung ist top. Die Mesh-Heads sind im Vergleich zu den Gummipads eine echte Bereicherung und auch der Gesamteindruck des Sets ist wirklich stabil.

Spielgefühl/Sounds
Entgegen vielerlei Kritik finde ich die Soundpalette zwar (wie bei irgendwie jedem E-Drumset oder E-Piano) zu künstlich aufgeplustert mit Sounds gefüllt , die niemand auch nur einmal ernsthaft benutzen würde, allerdings gibt es doch gute akustische Kits vorinstalliert. Über USB-Midi lässt sich außerdem jeder x-beliebige Drumsampler auf dem Rechner ansteuern und profitiert hier von den zahlreichen Zonen des Crimson II SE.

Das Spielgefühl auf den Trommeln und Becken ist für ein E-Drumset wirklich erstaunlich gut. Die Hi-Hat ist aufgrund der fehlenden mechanische Komponente sehr künstlich und hier und da wirklich unrealistisch.

Ich habe zwar keine weitreichenden E-Drum-Erfahrungen, kann jedoch nach 13 Jahren Dasein als aktiver Drummer sagen, dass man hier eine wirklich schöne alternative für das Geräuscharme üben finden kann.

Die Freude über mein neues E-Drumset war also groß - jedoch nicht von langer Dauer. Nach 10 Minuten kam der Nachbar und hat sich über den Trittschall beschwert (hauptsächlich von der Bassdrum mit meinem Doppelpedal). Hier finde ich bei Thomann leider nur wirklich (zu) teure Noise-Eater und die klassischen Drum-Teppiche, die zwar schallhemmend wirken, Trittschall allerdings nicht 100% abfedern können. Da würde ich mich über einen kleinen Ratgeber und mehr kostengünstigere Auswahl sehr freuen, da ich denke, dass ich nicht der einzige mit diesem Problem bin.
Zur Einschätzung: Es war der Nachbar über mir und ich habe es im Keller aufgebaut.

Das Set selbst ist super!

Wir haben uns für zu Hause ein E-Drumset gekauft und uns für das Alesis Crimson II SE entschieden, weil man eigene Samples raufladen kann und die zwei und drei Zonen Pads interessant klangen. Auch die Größen der Pads sind sehr ansprechend.
Vorweg: meine Freundin beginnt gerade Schlagzeug zu spielen und ich bin seit 15 Jahren Session Musiker mit Erfahrung in über 40 Bands in Live und Studio - ich bin kein Drummer, aber Technikfan.

Das Schlagzeug war in gut einer Stunde aufgebaut, dann verkabelt und es folgte der erste Test-Ride. Für Personen die sich nicht gern mit Technik beschäftigen, sage ich gleich: Finger weg! Das Modul ist zwar logisch aufgebaut, aber bis die Trigger richtig reagieren, dass das Spielen auch Spaß macht, braucht es seine Zeit. XTalk, Threshold, Decay...alle Parameter sind am Anfang wirklich schlecht eingestellt. Generell finde ich, dass kein Kit auf dem Modul nur ansatzweise gut klingt oder eben reagiert -> zumindest voreingestellt.
Bei teuren E-Drums von Roland sind Samples gelayert (z.B.: für eine Snare gibt es pro Velocity Note ein eigenes recordedes Sample) und über allen Parts steht noch ein 'Raum' - deswegen klingt es realistisch. Bei Alesis wird dasselbe Sample nur lauter wenn man lauter anschlägt und jedes Pad hat einen eigenen Reverb und Nachklang die den Mix vollmüllen wenn falsch eingestellt - deswegen klingt es unrealistisch.
Natürlich kann man dem sofort entgegenwirken indem man es einfach per USB an den PC anschließt und als MIDI Controller VstPlugins steuert. Ich empfehle hier Drumkits von GetGood Drums, weil man in wenigen Sekunden auch die Hihat einigermaßen gut mappen kann und es einfach massiv klingt - eben wie bei einem teuren Roland E-Drumset. Was aber zu meiner Verwunderung ebenfalls grandios klingt und perfekt reagiert ist Garageband am Ipad. Hier muss man aber die MIDI-Note der Hihat ändern und ich hab bis heute nicht geschaft, dass sie offen und geschlossen funktioniert.

Also zusammengefasst: mit PC grandios und ohne PC eher nur ein Notfallprodukt damit man in der Übung bleibt.