Lange haben wir darauf warten müssen! Fast ein Jahr ist vergangen, von der Vorstellung auf der Frankfurter Musikmesse bis zum immer wieder aufgeschobenen Auslieferungstermin.
Nun ist es da, sieht wunderhübsch aus in seinem schwarz-blauen Design, passt auf den Snare-Ständer, in den Rucksack (2,64 kg) oder in die Laptop-Tasche und - das beste - es ist angenehm (!) zu spielen, kein Vergleich mit dem Härtefall von Control Pad aus dem gleichen Hause.
Es ist ein schöner Luxus, dass die Eingänge für Kick und HiHat umschaltbar sind: switch / trigger bzw. switch / variable. Man kann also sowohl (leichtgewichtige) Fußschalter, als auch dynamische Kick-Trigger und feinfühlige HiHat Pedale betreiben. Die Zusammenarbeit mit Yamahas KU 100 funktioniert einwandfrei, auch mit Rolands FD 8 lässt sich - nach einigem Schrauben an den HiHat-Einstellungen - eine halb geöffnete HiHat realisieren, lediglich Splash-Sounds sind mir mit dem FD 8 nicht gelungen, was mit dem Alesis Control-Pedal kein Problem ist.
Die 200 internen Sounds sind voll in Ordnung, da der Hersteller eine breite Stilpalette abzudecken versucht, kann jedoch die Auswahl innerhalb eines Stils recht schnell eng werden. Doch darauf kommt es bei diesem Instrument nicht an, ein Sample Pad will man schließlich für eigene Samples verwenden.
Bis die ersten eigenen Samples erklingen, ist es allerdings ein langer Weg. Zunächst schmeckt dem Sample Pad nicht jede SD-Card: Eine Transcend Karte wurde abgelehnt, egal welche Formatierungs-Option ich ausprobierte, SanDisc funktionierte auf Anhieb.
Bei der Samplerate ist das Gerät recht großzügig (48 | 44,1 | 32 | 22,05 KHz), auch Mono oder Stereo wird akzeptiert, aber 16 Bit müssen es sein (darauf hatte ich nicht geachtet - also ein 2. Durchgang durch die Batch-Konvertierung).
Wie in der guten alten Zeit (wohl dem/der, der/die sich nicht mehr daran erinnert) dürfen die Dateinamen aus 8 Zeichen bestehen. Wer vorhat, mehr als eine Handvoll Samples zu verwenden, wird gut daran tun, sich ein schlüssiges System von Abkürzungen zu überlegen, um sich nicht hoffnungslos im Dateien-Dschungel zu verirren, zumal alle Samples im Wurzelverzeichnis der SD-Card abgelegt sein müssen (nix mit Ordnung durch Ordner!).
Wenn schließlich der erste eigene Sample-Dateiname auf dem Display erscheint, kommt der vielleicht mühsamste Teil: jetzt gilt es, sich mit den 4 Tastern durch die 14 Menüpunkte zu manövrieren. Probehören kann zum Geduldsspiel werden, denn es kann schon ein paar Sekunden dauern, bis ein längeres Sample (hütet euch vor langen Cymbal-Auskling-Fahnen!) geladen ist.
Doch irgendwann ist der Punkt erreicht, wo sich das Gefühl einstellt, dass sich die Mühe lohnt. Schließlich habe ich dann ein Drum Kit mit den Sounds meiner Wünsche in einem handlichen, angenehm und subtil zu spielenden Gerät vereint. Von den weiteren Optionen (einfach und präzise zu startende Einspielungen, Loops...) ganz zu schweigen.
Für mich war es ein lohnender Kauf, ich habe viel Freude mit diesem Instrument.