Alesis SR18 Drum Computer

Ich wollte eigentlich einen Drumcomputer zum Üben statt meinem Metronom. Da ich aber üben will und mich nicht durch unfassbar umständliche Menüs hangeln will, habe ich nach einigen Stunden sinnloser Zeitverschwendung das Gerät erst mal beiseite gelegt. Meine Tochter ist Profimusikerin und rechnet auch ihre Zeit. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass Leistung definiert ist als Arbeit geteilt durch Zeit, dann leistet das Gerät extrem wenig.
Ganz wenige Presets sind brauchbar. Angeblich wurden sie von Profischlagzeugern erstellt. Ich kann mir nur vorstellen, dass diese Profis solch ein wüstes Geklapper erstellt haben, um selbst nicht noch weniger Jobs zu bekommen.
Der Sound der Geräts ist allerdings weit besser als der Preis vermuten lässt, gar keine Frage. Aber was hilft das?

Sollte ein Geburtstagsgeschenk sein...voll in die Hose gegangen:

Ich besitze bereits das Alesis DM5 (E-Drumkit)
und bin für den Preis von 250 Euro sehr enttäuscht vom SR18.

Als Schlagzeuger erwartet man schon bessere Sounds, wenn diese auch angepriesen werden. Da bleibe ich doch lieber bei meinen Softwarelösungen.

Der "Bass" klingt dermaßen dünn...geradezu pupsig...für Funk ok, aber wer mehr will sollte da doch zu anderen Sachen greifen.

Die Haptik der Pads ist auch nicht überragend, und "Dynamic Articulation" kenne ich vom DM5, ist aber beim SR18 sozusagen nicht bemerkbar.
Die Pads haben nichtmal Anschlagdynamic. D.h. die Sounds erklingen immer in der selben Lautstärke, egal wie stark man anschlägt.

Das nächste...kein USB!

Ok, steht in der Beschreibung, aber warum fehlt es? ist doch die einfachste Sache dieses Gerät zu verbinden ohne 2 Klinkekabel extra kaufen zu müssen (nicht enthalten), denn ohne die Klinkenkabel ist ein abhören nur per Kopfhörer möglich.

Die Programmierung von eigenen Pattern hab ich mir geschenkt, war so schon bedient genug. Soll aber laut anderer Rezensionen hier nicht gerade einfach und schnell gehen.

Fazit:

+ Versand TOP durch Thomann, auch Rücknahme!
o Sounds ok (Bass-Git. miserabel)
- Funktionen eingeschränkt (kaum Dynamic)
- kein USB (nicht zeitgemäß)
- Lieferumfang dürftig (nur Netzteil und Gerät selbst)

- Preis -

also für 250 Euro bekomme ich ne super Software
(z.B. XLN Audio Addictive Drums 2 für 129,-)
dazu ein Korg nanoPAD 2 für 54,- und man hat deutlich bessere Sounds und mehr möglichkeiten zu einem günstigeren Preis.

Für mich als Drummer seit 25 Jahren ist das Ding ein Witz und definitiv keinen Kauf Wert!
Wer trotzdem einen Drumcomputer als Standalone Lösung sucht kann auch weniger ausgeben und kommt damit genau so weit wie mit dem SR18 (am besten mal den Demo-Song hören - der sagt schon so einiges aus!!!).

Kleiner Tipp zum Schluss: Das SR16 kostet 125,- und bietet nahezu gleiche Werte.

Wem diese Rezension zu negativ ausfällt kann sich das SR18 einfach mal ordern, und dann bei nichtgefallen wieder zurücksenden...Der Thomann-Service ist wie gesagt TOP!

So...ich kauf mir jetzt ein Novation Impulse 61...Happy Birthday to me! ;o)

Der SR-18 sollte mich eigentlich bei meinen Kneipengigs rhythmisch begleiten. Beim antesten überzeugten auch die Sounds wirklich gut, sowie die Anordnung der Tasten und Anschlussmöglichkeiten. Was überhaupt nicht überzeugen konnte, war die Bedienungsanleitung und das allgemeine Handling.

Das beigelegte Handbuch (Heftchen) erinnert mich eher an die Gebrauchsanweisungen von IKEA, hier hat wohl irgendeiner in der Pampa versucht die Anleitung vom englischen ins deutsche zu übersetzen. Sie ist unübersichtlich angeordnet, lückenhaft und ohne jegliche Beispiele. In der heutigen Zeit erwarte ich von einer elektronischen Drumkiste einen USB-Anschluss für die Fütterung und Speicherung des kleinen Japaner über den PC. Wenigstens die Programmierung der Intros, Breaks, Vers, Ref. etc. meiner Coversongs sollte mit den 48 Gummitasten des SR-18 leicht von der Hand gehen und möglich sein.

Fazit: Meiner Meinung nach muß es etwas mehr sein als ein bum-tschak und die Möglichkeit das Gerät über Fußschalter zu starten und zu stoppen.

Da ich jedenfalls nicht die Nerven für komplizierte, zeitaufwendiges programmieren habe, überlege ich ob es nicht besser ist, mich wieder mit einem Drummer aus Fleisch und Blut zusammen zu tun.

Liebe Entwickler von Drumcomputer, hier ist noch Potenzial drin, Note 6 setzen und bitte die Hausaufgaben machen.
Danke!!