Grundsätzlich kann ich vorweg schonmal eine klare Kaufempfehlung aussprechen, auf das warum gehe ich in folgenden Punkten ein:
-Bedienung
-Features
-Sound
-Verarbeitung
-Anwendungsmöglichkeiten
-Wirtschaftlichkeit
-Produktfamilie
-Fazit
Bedienung:
Allein das Ding anzufassen macht einen Glücklich, aber zur Verarbeitung später. Bei einem Mischpult dieser Größe kann man nicht viel zum Aufbau der Bedienoberfläche sagen. Der Mixer ist logisch aufgebaut und alle Knöpfe und Potis sind selbsterklärend. Die Potis arbeitet stufenlos und haben genau den richtigen, IMMER GLEICHMÄßIGEN, Widerstand, den man braucht, um auch zu fühlen, was man da regelt. Was A&H in diesem Punkt vor allem von den anderen Herstellern unterscheidet, ist die Zuverlässigkeit. Das Pult ist bei Täglicher Benutzung nicht ein einziges Mal ausgefallen und hat auch noch nie ein Ploppen von sich gegeben, dass es nicht sollte. Einzig die wirklich sehr hell Leuchtende Power LED kann etwas anstrengend sein, wenn man direkt von oben raufguckt. Aber dieses Problem haben aus irgendeinem Grund sehr viele Audiogeräte (Gitarren Amps, 19“ Geräte, e.c.t.)
Features:
Auch hier kann man nicht besonders viel zu einem Mixer sagen, der bewusst abgespeckt ist, um preislich attraktiver zu sein. Das, was er können soll, meistert er aber mit Bravour. Besonders hervorheben sollte man dabei die Funktion, eine elektrische Gitarre/einen elektrischen Bass ohne DI-Box einzuspeisen. Diese kann man Via Knopfdruck ein und ausschalten.
Sound:
Der Sound des Mixers ist Hammer. Es ist völlig linear. Der Mixer hat weder eigenklang noch eigenrauschen. Und genau das ist ja theoretisch die Aufgabe eines Mixers. Für diese Preisklasse absolut top. Bei dynamischen Mikrofonen kann ich den Gain fast komplett aufdrehen und es rauscht nix. Der Sound klingt absolut klar.
Verarbeitung:
Der Mixer ist aus sehr hochwertigen Teilen gefertigt. Die Potis sind durch eine weitere Mutter von der Oberfläche getrennt, was sehr zur Lebensdauer beiträgt. Auch der Fader hält einiges aus. In dieser Preisklasse können Billigprodukte von Behringer und sogar die günstigeren Soundcraft und Yamaha Mixer an Stabilität und Langlebigkeit nicht mit den A&H Mixern mithalten. Insgesamt macht der Mixer einen fast unkaputtbaren Eindruck, welcher sich mit der Zeit bestätigt.
Anwendungsmöglichkeiten:
Dass man bei einem Event so ein Ding rausholt und damit den Abend rockt halte ich für unwahrscheinlich, wenn es sich nicht gerade um einen einzelnen Redner + Hintergrund Musik handelt. Aber andere Anwendungsfälle finde ich viel interessanter: So ich nutze den Mixer z.B. um einen Flügel mit Kondensatormikrofonen abzunehmen, wenn mein analoges Mischpult schon belegt ist, oder ich sonst nur dynamische Mikrofone verwende, aber die Phantomspannung nur für alle oder gar keine Kanäle einschalten kann. Außerdem kann so das Klavier an sich einstellen und mir das Ergebnis dann auf einen einzelnen Stereokanal auf dem Haupt mix legen. Genau so könne man auch einen Chor oder andere Stereophone Quellen abnehmen. Auch andersherum ist es möglich: Ich speise (etwas unorthodox) LR vom Main mix in die beiden Monochanel ein und abkomme so zwei weiter Stereokanäle, sowie einen alleinstehenden „Not-Aus-Fader“. Bei besonders großen Produktionen nutze ich den Mixer auch auf der Bühne, um das Signal der FOH vor der PA abzufangen und mit der Kopfhöherschaltung vorzuhören. (Aber nur beim Aufbau). In letzter Zeit kommen auch öfter mal Gelegenheiten, wo bei einem eigentlich Akustischen Konzert ein Backingtrack oder Pausenmusik gespielt werden soll. Für solche Anwendungen und kurze Ansagen ist so ein Mischer natürlich prädestiniert. Eine letzte, vielleicht etwas ungewöhnliche, Anwendung findet sich in meinem Wohnzimmer, wo ich den Mixer einsetze, um meine (zugegeben etwas überdimensionierte) Hifi-Anlage mit verschiedenen Geräten aus dem Haus zu bespielen.
Wirtschaftlichkeit:
Der Preis ist natürlich das größte Argument für diesen Mixer. Wenn man Allen and Heath Qualität erleben möchte, kommt man günstiger nicht weg. Es stellt sich die Frage, ob es bei der Größe bleiben soll. Sind die Anwendungszwecke noch nicht ganz festgelegt, lohnt es sich vielleicht, sich auch die anderen Produkte der Zed Reihe anzusehen (gleich mehr dazu). Wer sich aber sicher ist, dass die Anforderungen von dem Zed6 erfüllt werden, kann sorgenlos zugreifen. Einen kleinen Mixer für den Notfall zu haben, der sogar in einen Rucksack passt, ist meiner Meinung nach die 100€ auf jeden Fall wert!
Produktfamilie:
Hier liegt mein größter Kritikpunkt: Gerade bei den Kleinstmixern bietet Thomann eine sehr beschränkte Auswahl an. Deshalb hier eine kleine Auflistung der Geschwister:
Zed-6: 2 mono + 2 stereo
Zed-6fx: 2 mono + 2 stereo; FX Prozessor
Zedi-8: 2 mono + 2 stereo; USB Schnittstelle (in and out)
Zedi-10: 4 mono + 2 stereo; USB Schnittstelle (in and out(4x4))
Zedi-10fx: 4 mono + 2 stereo; FX Prozessor USB Schnittstelle (in and out(4x4))
Die Zed8-Zed10ermodelle können auch als Interface genutzt werden. Preislich liegen alle Mixer zwischen 100€ und 250€. Ich kann jedem empfehlen, sich auf der Website von A&H zu informieren, bevor er sich hier einen Mixer holt. Dort kann man für jeden Anspruch das passende Produkt finden. A&H vertreiben aber die Mixer nicht auf der Website selbst.
Fazit:
Abschließend kann ich also eine klare Kaufempfehlung für den Zed6 Mixer aussprechen, empfehle aber, noch einmal die Ansprüche zu überprüfen und sich auch die anderen Zed Produkte anzusehen. Ich persönlich besitze schon vier verschiedene A&H Mixer und kann die Gesamte Zed Familie ausnahmslos empfehlen!
Link zur Originalseite: https://www.allen-heath.com/key-series/zed-series/