Das Promo- und Instruction-Video von Tremol-no suggeriert, die Montage sei extrem einfach und die Funktionalität perfekt. Beides trifft nicht zu. Als erfahrener Gitarrist und Gitarrenbastler kann ich zunächst bestätigen, dass das Einsetzen des Tremol-no relativ leicht ist. Das nötige Feintuning des Teils ist jedoch ein endloses Gefummel, das leider zu einem sehr unbefriedigenden Ergebnis führte.
Zweifelsfrei kann man mit dem Tremol-no das Tremolo auf schnelle und einfache Weise blockieren. Problematisch wird es aber beim "floating mode" oder "dive only mode", wo sich das Tremolo bewegen und idealer Weise in die Null-Lage (Ausgangsposition) zurückkehren soll. Das funktioniert nicht einwandfrei bzw. im Sinne des Wortes nicht "reibungslos". Der Schaft des Tremol-no sollte sich beim "Tremolieren" im Gehäuse reibungsfrei hin und her bewegen. Das Video suggeriert, dass mit Hilfe der beiden Holzschrauben, die das System halten, ein "Feintuning" des Winkels und damit eine Verringerung des Reibungswiderstandes einzustellen sei. Dies ist nur begrenzt möglich.
Reibung ist der Feind eines jeden Tremolo (bzw. Vibrato)-Systems und sollte im Hinblick auf Verstimmungsfreiheit vermieden werden. Mit dem Tremol-no ist das nicht möglich, denn es verursacht Reibung. Auch der Tipp des freundlichen Thomann-Mitarbeiters, ich solle Schmierfett oder Öl verwenden, hat das Problem nicht beseitigt.
Ich habe das Tremol-no wieder ausgebaut, mein Floyd Rose arbeitet nun wieder verstimmungsfrei. Das Tremol-no halte ich für völlig überbewertet und erheblich überteuert.