Man findet über Antelope-Geräte eine Menge sehr mäßiger bis regelrecht aufgebrachten Reviews im Internet. Mir ging es zu Beginn ähnlich: Beim Einrichten des Geräts war ich kurz davor, alles wieder zurückzusenden. Warum? Accounts anlegen, Codes eingeben, verknüpfen, aktivieren, die Tutorial-Videos treffen dann die Fragen von Erstanwender nicht und offen gestanden hätten mir als halbwegs alter Hase zwei, drei Absätze Klartext gereicht, um vieles an Ecken und Kanten zu umschiffen.
Das Problem sind meiner Ansicht nach der fehlende Klartext in Kombination mit den mächtigen Routingmöglichkeiten und außerdem die Tatsache, dass z.B. das Mic Modelling out of the box erst einmal NICHT so eingestellt ist, dass es überhaupt gehört werden kann. Da sitzt man davor und zweifelt erst einmal an sich selbst. Routingänderungen waren für mich bei vielen anderen Interfaces (RME, Steinberg) oft nicht allzu relevant, bei dem Antelope-Interface sind sie des Pudels Kern. Hat man das realisiert und die Software auf die eigene Umgebung angepasst, beginnt man zu verstehen, wie flexibel bei gleichzeitig großartigem Klang das Discrete 8 tatsächlich ist - nicht zuletzt aufgrund der latenzfreien Plugins, mit denen man ganz ohne DAW tolles Monitoring und mehr einrichten kann. Die Effekte reagieren auf Reglerstellungen mitunter nicht wie die Hardwarevorlagen, klanglich lassen sich dennoch sehr gute Ergebnisse erzielen. Die Treiber sind bei uns bisher absolut stabil (Cubase), Latenzen niedrig.