Gespannt haben wir uns für unser Tonstudio das Antelope Zen Go Synergy Core bestellt und es ausgiebig gegen das rund 250,- EUR günstigere SSL2+ getestet.
Zu unserer Überraschung gab es für uns einen klaren Sieger, hierzu aber später mehr.
Das Zen Go macht optisch einen sehr hochwertigen und modernen Eindruck, allerdings gibt es hier zwei kleine Kritikpunkte: die drei Knöpfe Gain/HP, Monitor/Antelope sitzen doch recht locker und machen keinen allzu stabilen Eindruck. Der kleine Bildschirm ist zwar schön, allerdings sieht man kaum etwas darauf, wenn man aus normaler sitzender Position auf das Gerät schaut. Die Installation der Software und Treiber verlief zügig. Allerdings gab es schon die erste Ernüchterung beim Öffnen des Control Panels. Für Windows scheint Antelope wohl noch nicht die Treiber optimiert zu haben, denn der Control Panel - zumindest bei uns - lies aufgrund seiner bildlichen Darstellung keinen schönen Workflow zu. Sehr problematisch war vor allem die Tatsache, dass die +48V Phantomspeisung nur über das Panel und nicht am Interface selbst aktiviert werden kann und ausgerechnet diese Funktion wurde uns im Panel nicht angezeigt.
Kommen wir zum Sound und somit auch zum Vergleich mit dem SSL2+. Wir haben die beiden Interfaces in Sachen Soundqualität (Monitore/Kopfhörer) und Aufnahmequalität miteinander verglichen. Zu unserer Überraschung klang das SSL bei allen Aufnahmen besser. Die Aufnahmen lösten besser auf, waren klarer und auch wärmer.
Auch in Verbindung mit dem RME Quadmic II klang das SSL besser. Als Testmikrofone dienten das AKG C414 XLII und das Warm Audio W87R2. Auch die Monitorboxen und Kopfhörer konnten deutlich besser auflösen und waren merklich lauter. Hier dienten als Referenz die KRK Rokit Pro 8 und die Yamaha HS5. Als Kopfhörer kamen die Sennheiser HD 26 Pro und die Beyerdynamics DT150 zum Einsatz.
Unterm Strich machte das Zen Go keinen schlechten Eindruck, aber es konnte zu keinem Zeitpunkt den Preis von 500,- EUR rechtfertigen. Wir werden mit dem SSL2+ verbleiben.