Die Apogee Symphony-Serie war bisher für mich immer unerschwinglich und auch völliger Overkill, weil ich in meinem Projektstudio i.d. Regel nur einzelne Musiker per Overdub aufnehme.
So war mein Apogee Duet 1 für mich bisher immer das höchste der Gefühle. Ich habe dieses Gerät geliebt, hat es mich doch in meiner gesamten bisherigen Karriere begleitet. Entsprechend traurig war ich, als ich es auf meinem neuen Mac unter Monterey nicht mehr zum laufen bekommen habe.
Da Apogee mit dem Symphony Desktop jetzt aber auch ein bezahlbares Gerät mit den Flagship-Wandlern der Symphony-Serie herausgebracht hat, war es unterm Strich jedoch perfektes Timing…
Denn auch wenn der Preissprung von einem Duet 3 zum Symphony Desktop doch recht gewaltig ist, hat es sich definitiv gelohnt!
Schon bei meinem aller ersten Test mit einem billigsten SM58-Nachbau, den ich normalerweise als sekundäres Talkback für Gäste in der Regie nutze, hatte ich sofort einen amtlichen Sound.
Im Vergleich zu meinem Focusrite Scarlett, dass ich als aggregated Device fürs Monitoring und zusätzliche Spuren beim Drum-Tracking betreibe, klingt der SM58-Nachbau am Symphony gefühlt fast schon wie mein Neumann TLM 103 über die Focusrite-Wandler!
Aber auch gegenüber den Duet-Wandlern legt das Symphony Desktop nochmal eine ordentliche Schippe Tiefe, Wärme, Klarheit und Impulstreue drauf…
Auch die Software-Integration unter Mac OS ist absolut fantastisch. Die Einrichtung ist Idiotensicher und mit einem umfangreichen Step by Step Guide dokumentiert. Nach der Installation läuft alles wie ein Schweizer Uhrwerk und die Grenze zwischen Hard- und Software scheint zu verschwimmen, so wie man es sonst allenfalls von (immer weniger) Apple-Produkten gewohnt ist. Allein die Möglichkeit, die Inputs über ein DAW-Plugin komplett zu steuern, ist Gold wert und wirklich ein Komfortgewinn in hektischen Sessions.
Die Möglichkeit DSP-Gestützt ohne zusätzliche Latenz bereits Dynamics und FX mit aufzunehmen (oder wahlweise nur das Monitoring damit zu bestreiten) ist ebenfalls sehr schön und dürfte so einige günstigere Channelstrips in den vorzeitigen Ruhestand schicken. Und für Leute wie mich, die lieber in the box arbeiten, entfällt dadurch das lästige Freezen in der DAW vor der Aufnahme, um CPU für das Arbeiten bei geringerer Latenz freizuschaufeln…
Fazit: Wer sein Recording aufs nächste Level hieven will, aber aufgrund des vergleichsweise doch sehr hohen Preises noch zögert, dem kann ich an dieser Stelle die Angst nehmen!
Es lohnt sich definitiv und lässt die eigene Mikrophonsammlung in ganz neuem Glanze erstrahlen.
Vom Vorteil der besseren D/A-Wandlung bei der Wiedergabe beim Mix und vor allem beim Mastering ganz zu schweigen…