Apple Lightning auf USB Camera Adapt

Ein Keyboard (z.B. mein Roland RD800) als Einspielinstrument für die "Garage-Band" auf einem "Ipad Mini 4" verwenden - geht das?

Der Apple-Support (!) sagte mir sehr deutlich, das funktioniere grundsätzlich nicht mit dem Lightning Adapt, der sei nur für Kameras!
Auch der Fachverkäufer im hiesigen Elektronikmarkt teilte mir mit: "Das geht keinesfalls mit dem Lightning Adapter, der ist wirklich nur für Kameras!"

Falsch!

Ein freundlicher, kompetenter Thomann-Mitarbeiter erklärte mir: "Natürlich funktioniert das mit dem Lightning Adapter".
Er hat recht! Ich bestellte bei Thomann den "Apple Lightning auf USB Camera Adapt " und kann mit meinem RD800 seitdem problemlos Midirecording auf dem Ipad betreiben.
Der originale Apple-Adapter soll es wohl schon sein, damit es keine Probleme gibt. USB-Kabel dazwischenschalten - und los geht?s. Alle Sounds der App kann ich voll polyphon spielen (auch beidhändiges Piano). Latenzprobleme gab es bisher nicht. Zum Komponieren eine tolle Sache!

Und Apple sollte seine Mitarbeiter zur Fortbildung bei Thomann schicken :)

Funktioniert wie erwartet mit dem Apple iPhone am class compliant-Audiointerface (RME Fireface UFX+) in beiden Richtungen. Ich kann jetzt u.a. Stereoton vom Interface an beliebige Apps auf dem iPhone übetragen, anstelle des eingebauten Mikrofons, oder eben in umgekehrter Richtung.
Danke für die Mailberatung mit entsprechenden Hinweis durch Thomann.
Die Inbetriebnahme erforderte gutes Studium der Bedienungsanleitung des Audiointerface und etwas Probierarbeit, um am Interface die relevanten Kanäle für EIn- und Ausgabe zu ermitteln.
Es wäre auch zu bedenken, ob man sich nicht besser die Variante mit eingebauter Stromversorgung für das iPhone anschafft. Diese hat Thomann wohl noch nicht im Angebot.

Wenn man ein Apple-Gerät mit Lightning-Buchse hat (die ja langsam aussterben), ist man mehr oder weniger gezwungen, so ein "CCK" (Camera Connection Kit), die es in mehreren Ausführungen gibt, zu kaufen, ein guter Zweitmarkt für Apple. – Gut, dass das mit USB-C und Thunderbolt nun der Vergangenheit angehört.

Wie schon immer bei Apple-Kabeln ist auch hier die Verarbeitungsqualität nicht besonders & kein ausreichender Knickschutz an den Steckverbindern vorgesehen.

Es gab auch einen Klon-Markt für solche Adapter, doch musste man im Besitz eines solchen Klons mit jedem iOS-Update bangen, ob der Adapter dann noch funktioniert.

Ein kleiner Pfennig-Artikel zum Wucherpreis! Thomann sei Dank 11 Euro billiger als im Apple-Shop:-) Von den gesparten 11 Euro kann ich mir dann 11 weitere USB-Kabel kaufen (natürlich bei Thomann). USB ist seit 20 Jahren Standard in der Welt der elektronischen Geräten. Nur Apple darf vergessen, diesen winzigen Adapter dem Ipad beizulegen? Apple ist berühmt berüchtigt dafür, sein System monopolistisch abzuschotten. Die Peripherie soll sogar gechipt sein, um den bösen bösen Wettbewerb zu verhindern. Typisch Big Brother halt, weshalb Apple auch in diversen NSA-Präsentationen lobend erwähnt wurde. Wenn ein anderes gutes Tablet-System so eine Vielfalt an guter musikalischer Hard- und Software bieten würde wäre ich schon längst umgestiegen. Aber wer sein Ipad liebt muss halt in den sauren Apfel beißen.
Mit diesem Adapter erschließt sich dann eine neue Welt mit dem Ipad 4 - eine die überall sonst selbstverständlich ist. Geräte, die USB-Class A compliant sind laufen plötzlich. Das Launchpad, das USB-Keyboard und die externe USB-Soundkarte mit MicPreAmp und Kopfhörerausgang werden sofort erkannt. Nur wenn man dann die Phantomspannung einschaltet fliegt der PreAmp raus mit der Fehlermeldung "Gerät zieht zuviel Strom", und Hubs sollte man darum erst gar nicht wagen anzuschließen. Na, Apple war noch nie so recht kompatibel, und offensichtlich schon gar nicht zur USB-Norm:-)