Mit meinem neuen aktiven NS-EUB (Electric Upright Bass) bin ich eigentlich soundmäßig schon recht glücklich. Lediglich beim Streichen gibt es die typischen Resonanzen eines Steg-Pickups in den Hochmitten (rund um 2,3 kHz), die zu einem stark näselnden Klang beim Streichen führen.
Diese wollte ich mit dem Artec Parametric EQ etwas abmildern, um einen angenehmeren Streicherklang zu erzielen. Das ist mir zu meiner vollsten Zufriedenheit gelungen. Folgendes konnte ich beobachten:
Trotzdem die aktive Elektronik meines EUB mit 18V Betriebsspannung arbeitet (2x9V-Block), übersteuert der Artec PEQ nur bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler des EUB. In 3/4-Stellung gibt schon es keine Übersteuerungen mehr (nachdem ich den Artec PEQ ja zum Absenken eines unerwünschten Frequenzbandes verwende und deshalb keinen positiven Gain anwende). Der Level-Regler steht bei mir auf 3, um keinerlei Lautstärkeveränderungen zu erzielen (die ja auch nicht gewünscht sind; es soll ja nur der Frequenzgang korrigiert werden).
Der True Bypass funktioniert so, wie gedacht. Bei ausgeschaltetem Artec PEQ im True Bypass hört man keinen Unterschied, ob der Artec im Signalweg ist oder nicht.
Ein gaaanz leichtes, hohes Sirren hört man (nur während der Spielpausen; auch im True Bypass, dann aber noch leiser), wenn zur Stromversorgung des Artec PEQ ein 9V-Schaltnetzteil angeschlossen ist. Das Thomann NT AC/PSA funktioniert soweit prima, bis auf die während absoluter Stille im Studio ganz schwach hörbaren, im Prinzip aber vernachlässigbaren Nebengeräusche.
Wenn man wie ich den Artec PEQ nur selten einsetzt, kann man sich sicherlich das Netzteil sparen und diesen nur mit Batterie betreiben; dann komplett ohne Nebengeräusche (auch kein Rauschen, Brummen, etc.)
Die Bedienung erfolgt wie bei jedem anderen Parametrischen EQ ganz problemlos und sehr musikalisch und effektiv. Bei aktiviertem EQ passieren noch einige klangliche Dinge, die (bei mir trotz Absenkung eines Frequenzbandes mit negativem Gain) zwar nicht beabsichtigt sind, aber auch nicht stören; z.B. fetten sich die Bässe ganz leicht an im vertretbaren bzw. noch sehr angenehmen Maß. Insgesamt wird bei mir der Gesamtklang etwas runder und angenehmer, wenn sich der Artec PEQ eingeschaltet im Signalweg befindet (auch schon bei prinzipiell neutraler Einstellung, die allerdings nicht 100%ig neutral ist).
Setzt man ihn dann auf das unerwünschte Frequenzband an und bestimmt geeignet den Gain (Größenordnung der Absenkung) und die Width (Breite des beeinflussten Frequenzbandes), dann klingt nachher alles wunderschön und butterweich und die hässlichen Resonanzfrequenzen des Stegpickups sind praktisch verschwunden.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Artec Parametric EQ und kann ihn (zumindest bei niedrigen Impedanzen, hohe Impedanzen hab ich bisher nicht getestet) uneingeschränkt empfehlen (zur Not halt nur im Batteriebetrieb, falls das leichte Sirren des Schaltnetzteils doch noch jemanden stört; beim letzten Live-Einsatz konnte ich trotz Schaltnetzteil von dem Sirren absolut nichts hören). Die Verarbeitung ist übrigens deutlich besser, als es der Kaufpreis und das Herstellerland (China) erwarten lassen würden.
Die Klinkenbuchsen sind aus Metall, so wie auch das gesamte Gehäuse. Der Fußschalter hat einen sauberen Druckpunkt und die Drehregler lassen sich ganz gut bedienen. Leider gehen sie etwas zu leicht zu verstellen, was eine gewisse Vorsicht beim Bedienen des Fußschalters voraussetzt, um nicht gleichzeitig z.B. den Lautstärkeregler zu verstellen, was mir leider live schon passiert ist.
Hier als Ergänzung noch die technischen Daten laut Dokumentation:
Frequenzgang: 10 Hz .. 20 kHz
Gainbereich (Absenkung oder Anhebung des gewählten Filter-Frequenzbands): -12 dB .. +12 dB
Width (Breite des Frequenzbandes): ca. 0,2 .. 0,4 Oktaven
das entspricht Q (Filtergüte): 7 .. 4