Ich wollte einfach mal wissen, wie ein aktiver EQ statt einer einfachen Höhenblende in meinem Jazz Bass klingt. Für den Versuch waren mir die 25,- Euro nicht zuviel... also gekauft und eingebaut.
Lieferung: Superschnell
Verpackung: Perfekt
Manual und Einbauanleitung: Keine - das geht gar nicht. (Kann man aber im Internet bei Artec finden.
Sound:
Klanglich gefällt mir der EQ. Mit einem Dreh am Bass/Treble Doppelpoti bekommt man einen recht schönen Slapping-Sound mit angehobenen Bässen und Höhen.
Kein hörbares Rauschen. Genau was ich wollte. Bässe und Höhen können auch ganz gut dosiert werden - Daumen hoch für den Sound. Bei Mittelstellung reine Impedanzwandlung - praktisch keine Signalverstärkung gegenüber einem passiven Jazz Bass. Sehr gut.
Einbau: Für den geübten Laien am Lötkolben machbar, aber auch etwas fummelig (siehe unten). Der Einbau erfolgte in meinen Squier VM 70 Jazz Bass.
Erste Erschwernis:
Die Artec Elektronik würde grundsätzlich ohne zusätzliche Holzarbeiten reinpassen, aber nur, wenn die Potiknöpfe später etwas höher über der Controlplate rausstehen dürfen - mir gefiel das aber nicht. Zudem ist das gesamte E-fach bei meinem Bass mit Kupferfolie ausgekleidet... und das bedeutet, dass es etwas mehr Platz braucht, um Kurzschlüsse zu vermeiden.
Die Standard-Einbautiefe (von ca. 32mm) im E-fach musste an den Stellen, an denen die Platinen innen unten fast den Body berühren, mit Hilfe von Forstnerbohrern vertieft werden, so um ca. 3mm, und das bei einer Bodydicke von ca. 42mm. Aufpassen, wer das auch machen will - denn Forsterbohrer haben eine recht lange Zentrierspitze!
Zweite Erschwernis:
Es brauchte eine Extra 9V-Batterieaussparung - unter dem Schlagbrett unter den Neck-Pickup habe ich diese gelegt. Unter den Potis war echt kein Platz (bei hochstehenden Potiknöpfen recht es ganz knapp - dann wird's aber für die Kabel eng)!.
Extra nach meinem Wunsch:
Mit einer Stereo Klinkenbuchse habe ich die Stromzuführung über die Batteriemasse schaltbar gemacht - Stecker raus und Strom sparen nach dem Spielen verlängert die Batterielebensdauer entscheidend. Dafür musste aber die Masseführung geändert werden und also musste am Doppelpoti die Masseverbindung entfernt werden, ebenso am Volumepoti (es ist sowieso eine Unart, Masse an Potigehäuse zu löten - aber das ist ein anderes Thema)
Produktqualität:
Die Potis sind einfacher Machart - naja, bei dem Preis wohl nicht anderes zu erwarten.
Zusammenfassung:
Gut für den Preis... aber für einen Bühnenbass scheint mir das Produkt nicht optimal... da würde ich lieber eine professionelle Lösung installieren (die kostet dann aber schnell über 100,- Euro). Klanglich gefällt es mir aber - im Übungsbass zuhause sicherlich prima, wenn man mal vom Fummeligen Einbau absieht.