Nachdem mein 10 Jahre altes Behringer Interface prinzipiell noch immer einen guten Job macht - hatte ich nach dem Umstieg auf einen USB-C Monitor vereinzelt Störimpulse auf den Monitor-Boxen die ich nicht richtig zuordnen konnte aber sich offenbar aus einer stromführenden Interferenz begründete.
Also fiel der Blick auf ein neues Interface, bevorzugt mit USB-C.
Meine Kriterien:
> 2 Combo Jack Inputs
> 48V Power schaltbar
> Mix Regler für Direct Monitoring
> Kopfhörer Ausgang
> USB bus powered für mobilen Einsatz
All das bringt das Arturia Minifuse 2 mit.
Der haptische Lieferumfang ist recht spartanisch, neben dem Interface befindet sich genau ein Kabel USB-C auf USB-A im Lieferumfang. Wer das Interface etwa an ein modernes Macbook oder Ultrabook mit USB-C stöpseln möchte benötigt einen Adapter oder separates Kabel. Schade - ein USB-C auf USB-C Kabel hätte man ruhig noch beilegen können.
Dazu gibt es noch beleuchtete Inputs und eine LED Anzeige für den Ausgangspegel die ganz hübsch anzusehen sind sowie einen wirklich schönen und großen Monitor-Regler.
Auch die USB-Hub Funktion ist wirklich sinnvoll - ich habe dort direkt mein Novation Midi Keyboard angestöpselt.
Die Ersteinrichtung am MAC war zu Beginn etwas holperig, die Software wollte das Interface nicht sofort erkennen... das klappte erst nachdem ein paar Berechtigungen in MacOS erteilt wurden und ein Neustart erfolgte. Danach ließ sich auch die FW aktualisieren.
Die beiden Eingangs-Potis sind relativ schwergängig - wer hier also ständig kurbeln muss wird wenig Freude dran haben. Aber ist ja eher selten der Fall wenn man nicht täglich Mics wechselt.
Wenn man den GAIN weit hochdreht wird je nach Mic schon ein Noise Floor hörbar... nicht dramatisch und je nach akustischer Umgebung auch zu vernachlässigen - aber da gäbe es sicherlich noch etwas Luft nach oben.
Der Monitor Regler bedient sich super - hat ein prima Feedback. Und es gibt auch genügend Druck für die Monitore.
Der Kopfhörer Regler dreht sich wieder etwas zu schwer für mein Gefühl.
Die Lautstärke die man hier erhält sollte ebenfalls völlig ausreichen.
Was ich vermisse wäre ein MUTE-Schalter da ich das Interface nicht über das OS "muten" kann... am Behringer ging dies noch.
Die Latenzen sind in Ordnung aber auch nicht überragend - je nach Samplerate liegt man knapp unter 10ms im Round-Trip. Das schaffen die Motus wohl noch etwas besser.
Die schaltbare Mono Funktion ist ideal wenn man nur ein Mic aufnimmt aber den Ton auf beiden Kopfhörern hören möchte. Geht natürlich auch in der DAW.- aber direkt am Gerät isses nochmal praktischer.
Gleiches gilt für den MIX Regler um zwischen DAW und Input variieren können für den passenden Kopfhörer Mix.
Die USB-Hub Funktion funktionert für Geräte wie Midi Keyboards etc aber ist wohl nur USB2. Festplatten oder dergleichen sollte man daran nicht betreiben.
Neben den beiden Klinken-Ausgängen für die Monitore gibt es keine weiteren Sub Outs oder Inserts. Schade. Dafür MIDI-IN und MIDI-OUT als klassische DIN-Buchsen... Ob man das heute noch benötigt? Aber okay - lieber haben als missen ;)
Dafür ist der Software-Umfang ziemlich positiv zu werten... neben einer Live Lite Lizenz gibz es diverse PlugIns und Effekte von Arturia aber auch ein GuitarRig LE von Native Instruments dazu. Das passt - da sollte für jeden etwas dabei sein.
Fazit: Ein solides Interface mit leichten Abzügen in der B-Note... kein USB-C auf USB-C Kabel im Lieferumfang ist schade, die Installation verlief unter MacOS (12.4) etwas holperig und die Latenzen als auch das Rauschverhalten sind in der Klasse zu erwarten gewesen - stechen also nicht besonders heraus.
Positiv hervorzuheben sind sicherlich noch die 5 Jahre Garantie nach Registrierung - durchaus ein Kaufargument.