Einleitung nach Audiopilz: "At the first glance, the Hydrasynth ist ticking all the boxes..." Und die tickt er auch auf den 2. und 3. und xten Blick.
Ich kam, sah und bestellte, nachdem der normale Hy. ausverkauft war, und auf der Thomann Seite beim Explorer plötzlich "lagernd" stand.
Jetzt ist der Explorer leider auch schon wieder ausverkauft,
Und ich überlege, wo ich einen zweiten her bekomme.
Ich habe den Hy. gekauft, weil ich ein Poly-Aftertouch Keyboard (mit vernünftigem Tastenhub) mit Synth als Zugabe wollte, denn ich liebe Aftertouch, vor allem Poly. Wer einmal damit arbeitet, will weder das eine noch das andre mehr missen. Umso trauriger, dass Synths wie Wavestate & Co, Jupiter XM, aber auch MODX keinerlei Aftertouch haben, obwohl ihre Soundfähigkeiten geradezu danach schreien !
Die Tastatur ist hier zwar Mini, aber sehr angenehm zu spielen und fühlt sich nicht so fedrig wie beim JD-Xi und nicht so labbrig wie beim Mininova an. Eher wie ein Keystep, aber aus der knackigen (alten) Serie.
Zusammen mit dem Microfreak ist das nun mein liebster Synth geworden. Stundenlanges Herumspielen, vor allem mit der Mod-Matrix, die hier sehr einfach zugänglich und sehr logisch zu konfigurieren und vor allem ziemlich groß ist.
Der Sound geht von dünn und nasal bis richtig dick und raumfüllend. Was einem zu clean ist, kleistert man mit etwas Verstimmung, oder Chorus, und Reverb, die beide mMn sehr gut klingen, zu.
Es sind immens viele Presets drin, die alle für jemanden wie mich gedacht sind, um als Ausgangsbasis für eigene Sounds zu dienen. Da werden nun einige Wochenenden mit Experimentieren draufgehen.
Was herausragend ist:
- Ungeheure Möglichkeiten des Sounddesigns
- Großartiger, glasklarer Klang
- Riesige Anzahl Speicherplätze
- Durchdachte Benutzeroberfläche trotz begrenztem Platz
- Trotz Minitasten ausgezeichnete Tastatur
- Verarbeitungsqualität (Metallunterseite, Potis)
- Steuermöglichkeiten des polyphonen Aftertouchs
- Microtuning
- Enorm viele CC Control Möglichkeiten (BCR2000 freut sich)
- CV & Gate Outputs (wer's braucht)
- Arp Möglichkeiten wie Ratchet und Chance (leider keine eigenen Pattern)
Was neutral/ok ist
- Ausführliches Handbuch in Papierform (Englisch)
- Nur 8 Stimmen, die halt dafür toll klingen
- nur monotimbral, wie heutzutage leider viel zu oft
- Preis ist etwas hoch für so einen Winzling, aber es lohnt sich
- Netzteil gut versteckt in den Schaumteilen der Verpackung ;-)
Eher weniger begeisternd:
- Verzicht auf den Ribbon vom Großen - zuuu schade!!
- nur Sensor-Bender/Mod Wheel, ist nicht schlimm aber auch schade
- Netzteil braucht 12V/1A, also recht leistungshungrig
- Braucht 8 AA Batterien, die sicher bald leer sind (siehe Netzteil)
- USB Power geht nicht (USB C könnte das ja)
Also, wer einen Synth zum Exploren sucht für Feiertage/Urlaub, der ist mit dem kleinen Hydra, wie sein Beiname richtig suggeriert, gut bedient. Er ist seinen Preis auf jeden Fall wert.
Wenn man halt einen bekommt !