Das Mikrofon kommt in einer beachtlich großen Verpackung (Audio Technica »Typ SD2«) wie sie auch bei vielen anderen Richtrohr Mikrofonen Verwendung findet. Damit die Box keinen Schaden nimmt steckt sie in einem bedruckten Karton. Wer den Karton nicht mag kann sich das Mikrofonlabel von der Schmalseite der Verpackung abschneiden und an die Box kleben. Auf dem Label findet sich auch ein kleiner Aufkleber, der Aufschluss über den Herstellungsmonat- und jahr gibt. So ist das Mikrofon gut im Regal wieder zu finden. Die Pappverpackung lässt sich aber einfacher sauber halten als die Kunststoffbox. Der Lieferumfang ist auch bei dem Modell gleich zu seinen anderen Mikrofonen aus der Serie. Entgegen der Herstellerabbildung ist das Reduziergewinde der Mikrofonklemme nicht aus Messing, sondern einfacher Kunststoff, auch ein mehrsprachiges Faltblatt als Bedienungsanleitung, eine Garantiekarte und der Entsorgungshinweis finden sich separat in der Pappverpackung. Das mitgelieferte Y-Anschlusskabel (die Enden der beiden 3-pol XLRs sind in rot und grau gekennzeichnet), ohne Neutrik-Stecker, hat eine Gesamtlänge von 75cm (Stecker- Buchsenende, davon Spliss 30cm) und auch nur einen einfachen Drahtkabelbinder, den ich sofort ersetzt habe. Der Schaumwindschutz war auf einer Seite plattgedrückt. Auch fehlt ein kleines Werkzeug um die vertieft angebrachten Schalter für MS und Trittschallfilter zu erreichen. Je nach Einstellung ändert sich bei »MS« die Empfindlichkeit. Das Mikrofon kann mit einer Phantomspeisung von 11-52V betrieben werden.
Praxis. Die mitgelieferte Klemme eignet sich nur für den stationären Betrieb auf einem Stativ. Die schlechte Verarbeitung hinterlässt sichtbare Spuren auf dem Mikrofon und macht eine Rückgabe unmöglich! Jede K&M Klemme ist besser. Auch der Reduzieradapter ist viel zu leichtgängig und auch hier bieten sich zwei Adapter von K&M (215 oder 217) an. Für den Filmton oder generell für die mobile Verwendung bieten sich zwei Rycote Produkte an. Zum Beispiel die »Rycote Mikrofonhalterung mit Pistolengriff« (Bestell-Nr.: 202888) oder die Halterung »InVision INV-7« (Bestell-Nr.: 213173) mit dem Handgriff »Rycote Soft Grip Extension Handle« (Bestell-Nr.: 273068). Dabei gibt es die geringe Klemmfläche von max. 60mm zu beachten. Auch sollten die Einstellungen am Mikrofon vor der Installation erfolgen, da nach der Montage und dem Anbringen eines Windschutzes die Bedienelemente verdeckt sind. Außerdem wird das Mikrofon so ausgerichtet, das die Bedienelemente Richtung Boden weisen. Als Windschutz bietet sich der »Bubblebee The Windkiller L (Long Hair Version)« (Bestell-Nr: 405165) an. Oder das neue »Rycote Nano Shield Kit NS4-DB (RYC086304)« (Bestell-Nr.: 526376).
Auch eignet sich das Mikrofon sehr gut für »Doppel-MS« Aufnahmen. Hierfür gibt es von Rycote die Mikrofonklammer »Rycote MS Stereo Clip B 2 B« (Bestell-Nr.: 297625). Die kostenlose Software »DoubleMS-Tool« von Schoeps bietet sich zur weiteren Bearbeitung an.
Tipps. Da das mitgelieferte Anschlusskabel beachtliche 125gr auf die Waage bringt, benutze ich es nicht. Stattdessen kommt ein selbstgelötetes »Sommer Cable Square 4-Core MKII Highflex« (Bestell-Nr.: 184718) mit fünfpoligen Neutrik-Steckern an der Tonangel und der Rycote Halterung zum Einsatz. Auch für die Verlegung im Pistolengriff habe ich mir ein entsprechendes Kabel von »Kortwich Berlin« anfertigen lassen.
Klang. Für mich passt der Klang. Die Sounds lassen sich gut mit dem »Polarflex« PlugIn von Schoeps weiter bearbeiten. Darin liegt ja auch der große Vorteil dieser Mikrofonbauform. Auch habe ich einen unfairen Test mit meinem Nachbau »Superlux E525S« durchgeführt. Das Ergebnis war natürlich wenig überraschend und ging zu Gunsten des neumal teureren »BP4029« aus.