Ich singe in einer Heavy Metal Band (ja, Gesang, kein Growl o.ä.), und habe nach einem Ersatz für mein SM58 gesucht, da ich den Klang von diesem für mich zu "dumpf" empfinde.
Ich nutze ansonsten eine Sennheiser ew D1 945 Funkstrecke, und war deshalb klanglich darauf bedacht.
Nun gab es aber noch ganz wichtige Kriterien, die das neue Mikro erfüllen musste, und was bisher keines in meinem Besitz befindliche konnte: Im 16 m² kleinen Proberaum und auf lauten Bühnen in kleinen Kneipen, sollte es guten, klaren Klang der Stimme, Durchsetzungsfähigkeit und Rückkopplungssicherheit liefern. Und das alles in einem Mikrofon!
Nach einigen Tests in verschiedenen Umgebungen kann ich nur sagen: Aufgabe mit Bravour erfüllt!
Sehr klare Auflösung, klare Höhen, Durchsetzung im Bandgefüge, obwohl ich im Proberaum regelrecht umgeben bin von zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug. Keinerlei Rückkopplungen.
ABER: Ich kann nur für mich selbst sprechen, möchte aber jedem die Erfahrungen mitgeben.
Dieses Mikrofon hat einen ganz speziellen Charakter, wodurch es das kann, wofür es gemacht ist.
Der Ausgangspegel ist wesentlich geringer als bei anderen Dynamischen Vertretern, das sollte man wissen. Dadurch kann in lauter Umgebung Feedback verhindert werden, dieser verminderte Ausgangspegel muss jedoch am Gain-Regler des Mischpult-Eingangs wieder ausgeglichen werden.
Darüber hinaus sollte man sich ein bisschen mit Richtcharakteristiken und dem Umgang mit Mikrofonen auskennen, denn auch hier ist das OM7 speziell.
Als Umsteiger musste ich mich erst daran gewöhnen.
Als Tipp: Wer die Möglichkeit hat, sollte mal beim Testen den Eingangspegel, z.B. am Mischpult anschauen, und verschiedene Abstände und Einsprechwinkel beim Singen ausprobieren.
Wer das nicht kann, dem sei gesagt, dieses Mikro hat eine Hypernierencharakteristik, und das heißt, es will möglichst gerade von vorn und bei leisen Passagen ziemlich nah besprochen bzw. besungen werden, bei lauten Stellen sollte man schon etwas Abstand nehmen, wie bei jedem Mikrofon, aber hier bloß nicht so viel, sonst ist man plötzlich nicht mehr zu hören :D
Das bedeutet, etwas Übung und Disziplin schaden hier nicht ;)
Das gilt vor allem für Sänger wie mich, mit dynamischem Gesang und lauter Stimme.
Bei leisen Stimmen/Sängern/-innen ist das nicht so drastisch. Da bleibt man nah dran und spielt die Vorteile dieses Mikrofons voll aus!
Jedes Mikrofon ist eigen in Handhabung und Klang, was gerade das OM7 deutlich zeigt. Geübte Sänger/innen werden sich schneller eingewöhnen, Anfänger sollten sich eindringlich mit der Hanhabung beschäftigen, sonst könnte es zu ungewollten Ergebnissen kommen. Wenn es zum Anwendungszweck passt, ist es aber (fast) Konkurrenzlos!