Bare Knuckle Boot Camp Brute Force T Set

Nach originalen Fender American Vintage 58s, ließ ich mir ein teures Custom Rail Set eines renommierten deutschen Pickup Wicklers einbauen. Die waren einfach überhaupt nicht das was ich erwartet hatte. Müde vom wieder ein-und ausbauen dachte ich, ich nehm wieder wie in den 90s ein Set DiMarzios. Der Fast Track T ist ein moderater Railhumbucker aber eben doch nicht Tele.
Nach dem ganzen Hype um BK hab ich mich dann für dieses Set eingeschossen (nachdem das Piledriver Set nicht lieferbar war): lauter als die Fenders aber vor allem, von allem ETWAS mehr! Die Dinger sind einfach der Wahnsinn. Egal ob clean oder mit HiGain! Echte SingleCoils aber dennoch auch mit heftiger Zerre total leise.
Ich liebe sie.

Einbau und Verarbeitung
Ich nutze das Set in einem Telecasterselbstbau. Das Set kommt in einem für Bare Knuckle typischen Karton. Darin sitzen die Tonabnehmer sicher in einer Schaumstoffform. Neben den Tonabnehmer bekommt man noch ein Plektrum. Für die Verkabelung liegt auch eine Anleitung mit bei. Der Einbau war sehr einfach. Die Tonabnehmer sind sauber verarbeitet und passen.

Erwartungen
Ich habe mir das Set ausgesucht, da ich zwar den klassischen Telecasterstyle in meinem Selbstbauprojekt wollte, aber es sollte trotzdem "knallen". Durch youtube und meine bisherigen positiven Erfahrungen mit Bare Knuckle habe ich dann für dieses Set entschieden.

Sound
Der Sound ist wie erwartet heiß und kräftig. Wenn man verzerrt palm mutes spielt, dann schmatzt es auch ziemlich gut. Trotzdem bleiben die typischen Singlecoil-Charakteristiken erhalten. Man hört immer noch das Drahtige, was mir sehr gefällt.
Der Sound ist zwar relativ aggressiv, aber ohne Schrill zu sein. Die Höhen sind sehr angenehm. Wobei das natürlich auch vom Holz der Gitarre, den Verstärkereinstellung und Boxen abhängt. Aber ich muss nichts an meinen Einstellungen ändern, wenn ich zwischen meinen Gitarren wechsel, z. B. einer Gibson SG.

Die meiste Zeit nutze ich die Bridgeposition. Was auffällt, wenn man die Halsposition nutzt, ist, dass der Tonabnehmer weniger Output hat und im Vergleich zum Bridgetonabnehmer abfällt. Das stört mich aber weniger.

Falls die Gitarre nicht abgeschirmt ist, kann ich empfehlen, beim Umbau der Tonabnehmer z. B. Kupferfolie zu nutzen. Dadurch hatte ich (subjektiv) weniger Rauschen.

Fazit
Die Tonabnehmer sind für mich eine gute Investition. Ich kann mit ihnen ein breites Spektrum abdecken, zwischen Rock und Metal.

Erstmal zur Verarbeitung: Sie sind nicht die allerschönsten Tonabnehmer (vor allem der in der Bridge).
Aber das soll ja nicht ausschlaggebend sein.
Zum Sound: Einfach geil! Man muss beachten, dass der Hals-PU um einiges schwächer ist als der Bridge-PU, hat aber sehr schöne anschlagsstarke und tragende Sounds zu bieten.
Der Bridge-PU fährt das komplette Mittenbrett auf und kann mit einer P90-ähnlichen Knochigkeit überzeugen und mit mehr Gain bekommt einen echt rotzigen Sound.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden, mir gefällt die Soundpalette, welche die Tonabnehmer bieten und bin besonders überzeugt von ihrem Anschlag und Grundsound. Super!

Ich hab die Boot Camps in einer Player Tele verbaut. Das Ziel: Den Victory Kraken im Gain-Bereich etwas weiter zu pushen, ohne den Telecharakter und die schönen Cleans zu verlieren.
Das hat geklappt. Ein Unterschied beim Output ist auf jeden Fall da und der Amp bleibt auch (ohne einen richtigen Clean-Kanal zu haben) clean. Ein Unterschied wie Tag und Nacht ist es aber nicht.

Die Textil-Kabel haben mir als Lötneuling etwas die Befürchtung genommen, etwas kaputtzumachen, einfach weil man die Ummantelung auch ein gutes Stück zurückschieben kann, ohne gleich das Kabel abisolieren zu müssen.

Ein Wiring Diagram lag nicht bei, das ist bei einer Standard-Tele-Schaltung nicht dramatisch.