Konsequent arbeitet Behringer an der Wandlung vom Stigma des Krämers billiger Fernost-Massenware hin zum Produzenten qualitativ über jeden Zweifel erhabener Audio-Produkte.
Die Deepmind-Synths jedenfalls sind in ihrer Preisklasse derzeit einmalig. Nirgendwo habe ich vergleichbare Leistung zu solchen Preisen entdecken können.
Aktiva:
1-Los geht?s bei der recht wertigen Verarbeitung der Geräte, die Tastatur ist für mein Gefühl geradezu optimal und alle Reglereinheiten hinterlassen einen durchweg positiven Eindruck. Ja, alles ist stabil und solide. Darüberhinaus stimmt auch das Design auf ganzer Linie.
2-Sound und Möglichkeiten zur Gestaltung selbiger: Eine wunderbare Spielwiese für Frickler und kreative Soundtüftler. Alles im klassisch (virtuell-)analogen Rahmen. Extremsounds sind nicht so die Sache des DM, aber dafür bietet Behringer ja solch operativ interessante Geräte wie den Neutron an.
3-Klasse Filtersektionen und reichhaltige Hüllkurvenmöglichkeiten runden das Gesamt-Soundbild des Synths ab.
4-Die Bedienung ist in Anlehnung an R-lands Juno Serie kinderleicht und intuitiv bedienbar, so dass schnell absoluter Spiel- und Tüftelspaß aufkommt.
5-Effekte, die teilweise entscheidend zum Klangbild des kleinen Monsters mit beitragen sollten auch noch erwähnt werden, auch wenn wie weiter unten erläutert, die Werkspresets mitunter an "EFFEKT"iver Überladung leiden. Das führt uns zu den
Passiva:
Tja, da gibts eigentlich nicht viel aufzuzählen. Wie schon erwähnt, viele Soundpatches ersaufen im FX wabernden Soundbrei. Das hätte man sich sparen können, aber gottseidank ist der abitionierte Soundbastler hier jederzeit in der Lage eigenes Sound-Potenzial zu schaffen.
Ein ganz wunder Punkt, der mir bei allen neueren Produkten von Behringer gewaltig aufstößt, ist die mangelhafte Dokumentation. Du wirst mit einem lieblos schnoddrigen PDF versorgt und darauf verwiesen, dass bei Youtube Tutorials zu diversen Themen rund um den Synth existieren. Das ist zwar so, aber ich zähle nunmal zu den Typen, die sich gerne mit dem Handbuch auf den Knien vor dem Gerät medias in res begeben. Das ist hier einfach verpeilt worden. (Ganz schlimm übrigens ist die Dokumentation bei der X-32 Serie!)
Absolut unverständlich zudem die Tatsache, dass Behringer nichts mehr auf Deutsch unters Volk bringt. Internationalität ist ja in Ordnung, aber warum sind Japaner und andere Asiaten in der Lage, deutschsprachige Manuale zu stricken, während ein ursprünglich deutscher Laden wie Behringer davon komplett Abstand genommen hat. Deswegen Sterne-Abzug bei Features.
Alles in Allem aber habe ich mit dem DM6 einen hervorragenden Synthesizer erworben, mit dem ich noch etliche Zeit verbringen werde.
Meine Kaufempfehlung!