Verglichen mit ihrem Vorgänger (Eurolive B215 A) hat man bei Behringer hier einiges verbessert. Die Box ist nicht nur leichter geworden, sie klingt auch deutlich besser, geht lauter und clippt nicht mehr so schnell. Das überarbeitete Endstufenmodul ist hierfür primär verantwortlich, es wurde eine Digitalendstufe mit Schaltnetzteil verbaut, ohne Eisenkerntransformator (-Gewicht). Im Vergleich zum Vorgänger kann die Endstufe laut Label auch 100 Watt mehr Leistung abgeben, was sich sehr positiv im Pegel als auch im Klirrverhältnis auswirkt. Die Box klingt viel ausgeglichener, ist bei größeren Lautstärken einfach viel präsenter. Die beiden Chassis sehen augenscheinlich gleich aus. Der Bass wird mit einer höheren Peak-Leistung beziffert (1000 W statt 800 W), ebenso der Kompressionstreiber (60W statt 30W). Ich bezweifle allerdings dass sich außer den Aufklebern auf den Chassis tatsächlich etwas getan hat.
Ansonsten ist die Box sehr robust, meine alte 215A hat viele Jahre viele Schikanen tapfer überstanden und bietet für den geringen Preis eine unschlagbare Lautstärke. Es gibt zwei Schwächen: Tiefbass sollte man nicht erwarten, trotz des großen 15er Bass-Chassis kommt kaum etwas unterhalb der dröhnenden Frequenzen. Der Einsatz von Subwoofern ist für die Verwendung als stimmiges Fullrange-System Pflicht. Anders ist es bei der Verwendung als Monitor, für Rockbands oder Gesang.
Eine weitere Schwäche ist das Fehlen einer Sicherung für den Hochtöner. Auf einer Faschingsveranstaltung wurden die Lautsprecher über mehrere Stunden bei hohen Pegeln (Grenze zum Clipping) betrieben. Nach ca. 2,5 Stunden versagten beide Hochtöner. Membranriss bei der 215A und Spule durchgeschmort bei der 215D. Ersatzteilkosten bei Behringer: ca. 50 Euro pro Stück plus Versand. Da könnte man für ein paar Cent noch eine Sicherung mit einbauen - das würde niemandem wehtun.