Gleich vorneweg: mein Anwendungsfall ist eher exotisch und fällt in die Kategorie "ideale Laborbedingungen". Unter diesen Bedingungen funktioniert das Modul allerdings wirklich sehr gut.
Ich benutze einen reinen Sinuston (um die 800 Hz), den ich über einen Mixer Ein- und Ausblenden kann, während der Plattenspieler, auf dem der Sinuston läuft, für das Pitchbend benutzt werden kann. Also vereinfacht gesagt: (Semi)modulare Synthesizer scratchen (Stichwort Syntablism, wer sich dieses Konzept mal genauer anschauen will). Durch das eher "sterile" Eingangssignal funktioniert das Modul ohne große Einstellungen direkt so, wie man es sich eigentlich für alle Arten von Eingangssignalen wünscht: akurates Tracking und schnelle Reaktionszeit und in beiden Fällen auch durchgehend konstant. Ich kann mich über das Pitchbend via Plattenspieler mit etwas Übung ziemlich akurat innerhalb einer Oktave hin- und herbewegen und selbst bei sehr schnellen Ein- und Ausblendungen des Signals wird nichts verschluckt und alles sauber weitergeleitet.
Ich habe für diesen speziellen Anwendungsfall im Laufe der Jahre verschiedenen Varianten ausprobiert, davor war ich mit dem Convertor+ von Sonicsmith (Desktopvariante) sehr zufrieden, aber das Behringer Modul erfüllt den gleichen Zweck sogar noch eine Spur besser bei kleinerem Footprint und deutlich geringerem Preis, daher bleibt das Modul auf jeden Fall fest in meinem Setup bestehen.
Die MIDI Variante habe ich bisher allerdings noch nicht ausprobiert, mache mir aber Aufgrund früherer Versuche mit Plugins und MIDI keine allzugroßen Hoffnungen da konstante und gute Ergebnisse zu erzielen. Dafür ist MIDI wohl einfach nicht hochauflösend genug... vielleicht in 20 Jahren mal, wenn MIDI 2.0 tatsächlich auch mal "in der Realität" ankommt.
Solche Module scheitern aber leider oft an ihrem Anspruch, je nachdem welches Signal man reinschickt. Um all die Nuancen eines akustischen Instrumentes richtig zu übersetzen und zufriedenstellend auszugeben braucht es vermutlich einiges an rechenpower, die man aktuell in der Größe eines solchen Moduls einfach nicht unterkriegt und die wahrscheinlich auch jeglichen Preisrahmen sprengen würde.
Bis sowas irgendwann vielleicht mal möglich ist, muss man sich im Klaren sein, dass solch ein Modul keine Wunder vollbringt. Es kann gute bis sehr gute Ergebnisse liefern, wenn das Eingangssignal stimmt. Also entweder "ideale Laborbedingungen" wie in meinem Fall, oder durch eine etwas angepasste/reduzierte Spielweise.
Wer ein Modul für Klangexperimente sucht, kann bei dem Preis nicht viel falsch machen. Wer seine virtuose Spielweise aber einfach 1:1 auf Synthies/Plugins etc. übertragen will, wird definitiv seine negativen Überraschungen erleben. Das liegt aber nicht zwingend an dem Modul selbst, sondern einfach an den technischen Einschränkungen und der gleichzeitigen Klangkomplexität eines akustischen Instrumentes.