Story:
Ich hatte mir nach zwei Versuchen mit dem SSL 2+ schlussendlich das Behringer Studio L bestellt. Mit dem SSL 2+ hatte ich ein immer wieder auftretendes Knacken & Poppen in den Monitoren als auch in den angeschlossenen Kopfhörern. Das Problem lag an dem ASIO Treiber von SSL & Behringer und dem Scarlett Focusrite Treiber den ich von meinem ehemaligem Interface noch installiert hatte. Die beiden Treiber haben anscheinend nicht sehr gut zusammen harmoniert und das Problem war nach deinstallieren des alten Treibers schlussendlich behoben.
Anfangs hatte ich Bedenken, ob es das Geld wert ist, weil ich auf Thomann als auch im Internet wenig bis gar keine Bewertungen zu diesem USB-Interface gefunden habe.
Bewertung:
Mit den 1,5kg an Gewicht ist es nicht das leichteste USB-Interface auf dem Markt. Die Verarbeitung ist sehr sehr hochwertig und dem Preis entsprechend. Bis auf die Regler ist das ganze äußerliche des Interfaces aus Metall. Die Knöpfe für das an- und ausschalten vom jeweiligen Mikrofon, Monitoren etc. sind mechanisch (recht leise).
Bei der ersten Benutzung mit meinen Kopfhörern habe ich dann herausgefunden, dass die drei Knöpfe unter dem großen Regler (MONO, MUTE, DIM) nur auf den Monitor-Output Einfluss nehmen, bedeutet, dass sie beim benutzen von Kopfhörern nichts machen. Die DIM-Taste ist sehr nützlich, da sie das Ausgabesignal um -20dB leiser macht. Das kann in so manchen Situationen nützlicher sein, als am großen Regler zu drehen.
Das eingebaute Mikrofon für die Talkback-Funktion ist besser als erwartet und funktioniert hervorragend. Die DUAL-LED-Anzeige ist nicht das Gelbe vom Ei. Ich muss meine Computer Lautstärke auf 30 runterschrauben, da es sonst direkt in den roten Bereich geht sobald z.B. eine 808 gespielt wird. Bedeutet, dass ich den großen Regler fast immer bei min. 50 stehen habe und die Lautstärke für Monitor A auf dem Interface (in meinem Fall) auf voller Lautstärke steht. Bei meinem Exemplar waren die Füße nicht ganz gerade angebracht, so das es in der einen Ecke beim Betätigen jegliche Knöpfe ein bisschen gewackelt hat. Das Problem war dann mit einem 1-2mm dünnen Papierfitzel behoben, den ich unter dem zu kurzem Fuß gelegt habe.
Die Female-Buchse für das Mikrofon ist recht eng. Das Mikrofon rutscht zwar nicht raus, ist aber auch nicht ganz leicht rauszubekommen. Bei der ersten Audioaufnahme ist mir dann aufgefallen, dass das Instrumental (Beat) mit der Stimme aufgenommen wurde. Nach einer halben Stunde der Fehlersuche, musste ich nur den ,,REC SRC SEL" Knopf auf der Rückseite des Interfaces eindrücken und es war sofort behoben. Das mitgelieferte Strom- und USB-Kabel reicht völlig aus und erfüllen ihren Zweck.
Ich benutze Studio One 5 zum Aufnehmen von Vocals und war beim ersten Test darüber überrascht, dass ich trotz einer Buffer Size von 256 Samples keinen Delay in den Aufnahmen hatte, wo ich mir jedoch nicht sicher bin, ob das Interface oder die Software den Unterschied gemacht hat.
Fazit:
Ich würde dem Interface im Großen und Ganzen eine 8.5-9/10 geben, da es meinen Anforderungen entspricht. Ich kann das Interface auf jeden Fall jedem empfehlen der für ,,kleines" Geld ein hochwertiges und qualitatives USB-Interface haben möchte. Trotz der Kritikpunkte würde ich das Interface auf keinen Fall zurückschicken.