Als geborener Wiener, der Mitte der 90er-Jahre mit seiner TB-303 musizierend vorm Stephansdom gesessen hat, irritiert mich als erstes natürlich das fehlende Batteriefach. Warum hat man das weggelassen?
Erste Eindrücke:
- Klang nicht ganz wie das Original sondern etwas sauberer
- Rechteck klingt etwas digitaler als beim Original
- Sehr leichtes Gehäuse, wahrscheinlich in SMD gefertigt und völlig leer
- Knöpfe gehen etwas schwerer als beim Original und sind etwas größer
- Haptik ist etwas anders, aber eindeutig sehr gut, allerdings ist die Haltbarkeit fraglich
- sehr positiv überrascht der trashig klingende Verzerrer mit dem Tone-Regler
- Sequenzer ganz genau wie Original -> super!
- Funktionalität in jeder Hinsicht makellos, spontan keine Bugs erkennbar
- Synchronisation mit USB-MIDI Clock und MTC funktioniert einwandfrei
Nachteile:
- kein Batteriefach (= sehr starke Einschränkung der Nutzbarkeit)
- Störgeräusch etwa -50dB bei USB-Verbindung (zum Glück wenigstens pre-distortion)
Zuerst dachte ich: ok, so gut ist sie nicht, dass ich eine Zweite brauche, aber nach dem heutigen Test bin ich sehr überzeugt, dass es ein gutes, brauchbares Gerät ist, von dem man auf jeden Fall noch ein, zwei Backups (in Silber und Schwarz) haben sollte. Man kann damit wirklich sehr gut arbeiten, wenn man eine Stromversorgung hat. Für mobilen Einsatz müsste man sich ein Kabel mit Hohlstecker bauen und eine extra Batterie mitnehmen.
Wirklicher Mangel:
- Start-Taste reagiert nicht immer sofort sondern wirkt so, als würde sie nur alle paar -zig Millisekunden mal abgefragt. Der Mikroprozessor wird selbstverständlich ein anderer sein und programmiert werden sie das neu haben. Das ist natürlich ein schweres Manko, wenn man manuell synchronisieren möchte, um etwa zu einer laufenden DJ-Performance zu jammen, aber oft tut man das eh nicht. Etwas mehr Präzision wäre hier schon sinnvoll und möglich gewesen, aber klar, alle Anwendungsfälle eines Originals, das über 30 Jahre im Einsatz ist, können die Ingenieure nicht kennen. Trotzdem ist Vieles an diesem Klon gut gelungen.