Habe mir das Gerät gekauft, weil ich noch eine Bassmaschine für mein Studio bräuchte, mit der ich auch Acid-lastige Sounds erzeugen kann.
Ausgepackt schaut es optisch schonmal sehr ansprechend aus, jedoch besteht das komplette Gerät aus Kunststoff. Beim anheben merkt man kaum irgendein Gewicht, was wiederum zu Problemen führen kann, wenn man eine hitzige Live-Session hat und irgendwer aus einem dummen Zufall irgendwie an den Tisch stolpert. Aufgrund des sehr geringen Eigengewichtes kann alles mögliche passieren.
Da es bei mir jedoch fest im Studio verbaut wird, schließt sich diese Problematik bei mir jedenfalls aus. Ich wollte dies nur erwähnt haben, falls wer plant damit live in engen Clubs oder Privatveranstaltungen aufzutreten.
Der Preis ist etwas zwiespältig, da es sich hierbei ausschließlich um einen Bass-Synthesizer aus Kunststoff handelt. Wenn man überlegt, das man aus dem Hause Behringer auch schon vollständige Synthesizer kaufen kann, welche mehr als nur Bässe können und diese aus einem Metallgehäuse bestehen, ist der Preis eigentlich etwas zu hoch. Dennoch ist er insgesamt gesehen dennoch günstig, wenn man den originalen 303 Devil Fish betrachtet. Der Preis richtet sich vermutlich an die Nachfrage, welche bei anderen Synths scheinbar geringer ist.
Die Bedienung des Gerätes geht nach etwas Übung sehr einfach von der Hand. Man muss es jedoch vorher mehrmals üben, um es sich einzuprägen, da zum erstellen einer Sequenz mehrere Schritte nötig sind, wenn man diese hauptsächlich am Gerät einprogrammieren will. Hat man es einmal einprogrammiert, lässt sich die Tonlage, Tonlänge und der Slide nachträglich relativ einfach bearbeiten.
Noch einfacher funktioniert die Sequenzprogrammierung in der Behringer eigenen Software "Synthtribe", da sich in dieser Software ein Sequenzeditor befindet, welcher sehr einfach zu bedienen ist. Dies ermöglicht das schnelle editieren und einbinden eigener Sequenzen. In dieser Software lassen sich auch die Pattern auf dem PC speichern, um diese jederzeit wieder auf das Gerät aufspielen zu können.
Der Sound des Gerätes selbst hört sich sehr gut an, kommt jedoch nicht ganz an die normale TD-3 (303) heran. Mit Feingefühl an den Knobs lässt es sich nahe heranbringen, jedoch hört sich der TD-3 ohne Mods etwas klarer, kratziger an.
Der Overdrive am Gerät scheint keine wirkliche Funktion zu haben, also nicht die Funktion, welche man als Overdrive versteht. Wohl eher scheint dieser Regler mit der Lautstärke verknüpft zu sein und hat auch die gleiche Funktion. Wenn man ihn rausdreht, ist auch der komplette Ton weg, auch wenn der Lautstärkeregler voll aufgedreht ist. Entweder liegt hier ein Software-Fehler oder ein Denkfehler beim Engineering vor. Eine Übersteuerung des Signals ist mit dem Overdrive-Regler jedenfalls nicht möglich, so wie beim TD-3 ohne Mods. Daher werde ich mir diesen auch noch kaufen müssen, um die typischen, kratzigen Acid-Sounds generieren zu können. Auch bei dem typischen "zwitschern" besteht dieses Problem. Man kommt nahe heran, wenn man weiterdreht, wird dies aber wieder weg gefiltert.
Das soll jetzt nicht bedeuten dass man diese nicht mit dem Gerät erzeugen kann, doch man kann, jedoch nicht so ausgeprägt, wie man eben harte Acid-Sounds kennt. Es wirkt alles irgendwie etwas verweichlicht.
Insgesamt ist das Gerät dennoch brauchbar, wenn man diesen typischen Acid-Sound eher im Hintergrund haben möchte. Wer diesen Sound vordergründig haben will, sollte eher zur normalen TD-3 greifen.
Die Verarbeitung des Gerätes ist, ausgenommen von all der Plastik und dem geringen Gewichtes, dennoch ganz anständig.
Empfehlen kann ich das Gerät auf alle Fälle, wenn man sich bewusst ist, dass es sich hier im Grunde um ein eigenständiges Gerät handelt, welches wenig mit der Standard TD-3 (303) zu tun hat.