Als Anfänger, Kind der 90er und durch lesen&schauen diverser Foren / Youtubebeiträge wurde ich wurde in den Hype der 303-Klone gezogen. Passend hierzu kam die TD-3-MO Version auf den Markt.
Die Rezension ist kein Vergleich des Gerätes mit der original Devilfish, da mir hierzu Erfahrung, Wissen und Berührungspunkte fehlen.
Grundsätzlich kann die MO-Version als eigener Synthesizer betrachtet werden, da sich die Klangwelt schon erheblich von der TD-3 abhebt.
Verglichen mit der "normalen" TD-3, die ich nur wenige Wochen vorher erworben hatte und ihre Existenzberechtigung definitiv behält, reagiert die MO-Version viel empfindlicher auf Veränderungen, zum Teil auf brachiale Art und Weise.
Meiner Einschätzung nach sind Leute, die den "klassischen" Sound der 303 suchen bestens mit der Standard-TD-3 bedient. Diese erzeugt beim Drehen an den Potis meist in kurzer Zeit schöne Ergebnisse. Wahrscheinlich ist sie deshalb auch für Live-Sessions "sicherer" und einfacher zu handhaben.
Die MO würde ich eher für Studio/Aufnahme-Sessions und zum Experimentieren verwenden, für Jams ist sie für mich als Anfänger viel zu unberechenbar.
Ein Punkt der meiner Meinung nach bisher zu wenig Beachtung findet ist, dass die TD-3(-MO) auch hervorragend für Einsätze außerhalb von Acid geeignet ist. Die MO ist dank des Suboszillators tatsächlich auch für tiefe Basslines geeignet.
Wenn man das Gerät durch diverse Effekte in der DAW (oder Hardware falls vorhanden) jagd, kann man sehr spannende Ergebnisse erzielen. Diese reichen von verträumt-kitschig-melodisch bis extrem hart-metallisch.
Die Arbeit mit dem Sequencer ist gewöhnungsbedürftig, aber sehr schnell erlernbar. Es gibt auch eine von Behringer gestellte Software (SYNTHTRIBE) zum kreativen Austoben, Speichern, Importieren und Exportieren von Patterns.
Die MO wurde vergleichen mit der normalen TD-3 auch in ihrer Konnektivität erweitert und bietet Besitzern umfassender Hardware mit Sicherheit eine tolle Spielwiese an Möglichkeiten.
Die Verarbeitung ist für mich fragwürdig. Zum Teil hat man ein ungutes Gefühl beim bewegen der dünnen Metallschalter (z.B. Muffle, Speed-/Action Sweep, Level) so dass ich grobmotorischen Menschen (wie ich es bin) mit Wurstfingern zu äußerster Vorsicht rate.
Dass Behringer das besser kann sieht man am Crave, der preislich sogar unter der MO liegt.
Schade finde ich auch, dass man den Accent-Button nicht fixieren kann, sondern gedrückt halten muss.
Alles in allem gebe ich der TD-3-MO 4,5/5 Sterne.