Eines vorweg:
Die Kiste von Behringer ist angesichts des Preis- / Leistungsverhältnisses echt nicht schlecht!
Die TD-3 findet sich neben der TR8S von Roland, sowie dem Kaoss Pad III von Korg als Effektgerät (meist Delay), in meinem Setup wieder. Wahlweise auch Rechnergebunden für DAW-Einbindungen.
// Verarbeitung
Die Verarbeitung an sich ist in Ordnung. Die Potis sitzen fest und haben ein angenehmen Drehwiderstand. Die Klaviatur und die Sequencersteps wurden mittels Mikrotaster realisiert. Das Gehäuse besteht - wie auch nicht anders bei dem Preis zu erwarten - aus Kunststoff. Dadurch ist das Gerät mit etwas mehr als 600g sehr leicht. Manchmal auch zu leicht beim Performen. Gelöst habe ich das Problemchen mithilfe von selbstklebendem Moosgummiband, welches ich an den Standfüßen befestigt habe. Wirkt wie eine Antirutschmatte - klappt super!
//Optik & Haptik
Wie bereits erwähnt, kommt der Synthie in Kunststoff daher. Das äußere Erscheinungsbild gibt silbrigen Aluglanz zum Besten.
Anschluss-seitig hat man alles, was man braucht. Neben den "üblichen Verdächtigen" wie MIDI I/O, Line out und USB auf der Rückseite, hat man auf der Oberseite quasi ein kleines Patchfeld in 3,5mm Klinke. Zwei Eingänge für Steuersignale für Filter und Filter-Sync, sowie zwei Ausgänge für CV Out und Gate out. Außerdem steht daneben noch ein Kopfhöreranschluss zur Verfügung. Ebenfalls in 3,5mm Klinke ausgeführt.
Wie beim großen Vorbild, hat man auch hier alle Einstellungsmöglichkeiten. Einen Acid-tauglichen Filter, sowie Envelope und Accenteinstellungen. Der Oscillator stelt wahlweise ein Sägezahn (sawtooth) oder Rechtecksignal (square) zur Verfügung. Dieser lässt sich auch stufenlos mittels Poti in der Stimmung verändern.
Die Distortion-Sektion ist auch angemessen ausgestattet. Nebst Stärke der Verzerrung lässt sich hier auch in der Klangfarbe mittels "Tone"-Poti was machen.
Mir persönlich ist die Verzerrung etwas zu zahm, gerne eine Schippe drauf! Aber das ist rein objektiv betrachtet und meine persönliche Meinung ;)
Ganz großes Manko bei Behringer - und zwar bei nahezu allen Geräten:
Man bekommt zum Verrecken keine anständige Anleitung mit! Lediglich ein Quick Start Guide liegt bei, mit etwas Glück wenigstens auf Englisch. Manuals als PDF auf der Supportseite sind auch nicht immer selbstverständlich. Hier muss man also etwas Zeit mitbringen und viel ausprobieren!
//Sound
Bis auf das Jammern auf hohem Niveau mit der Distortion, ist der Sound absolut brauchbar!
//Fazit
Hier und da kleinere (persönliche) "Mängel", über denen man aber angesichts des Preises locker hinwegsehen kann und auch muss. Ein gut zugebrauchendes Gerät.
Die Kiste klingt absolut nach 303! Wer also in den Genuss des heimischen Acid-Sounds kommen möchte, hat hier die Gelegenheit, diese auf günstigem Wege in Form von einem Klon zu beschaffen. Hier hat Behringer seine Hausaufgaben gemacht.
BTW: Ich sah neulich auf einer großen Online-Auktionsplattform ein Angebot aus den USA vom Original aus den 80ern. Letzter Stand der Auktion waren über 2000€ - der aktuelle Roland-Klon kostet derzeit um die 370€ neu.
Hier kann man also für rund 150€ nichts falsch machen!