Da das Original viel zu teuer ist, ich MIDI haben will und überteuerte TB‘s nicht umbauen würde, kam mir die kurzfristige Ankündigung der TD-3 im Herbst wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk vor!
Ich schrie förmlich „yiepppie“ und bestellte den Silberling. Dieser kam nach ca. 5 Wochen, denn die erste Charge war vergriffen.
Zum Gerät:
Es gefällt mir sehr gut, die Haptik ist (vermutlich, in den Händen hatte ich noch keine TB303) ähnlich dem Original, aus leichtem Plastik, aber nicht wirklich unangenehm. Der Sound kommt meinem TB303-Verständnis bzw. Geschmack sehr nahe oder triff ihn gar.
Habe auch andere Acid-Machines, über x0xb0x, TB3, MB33, aber auch Korg Volca Bass und Uno Synth. Alle können & machen gute Basslines bzw. Acid-Hooks. Aber ich mochte bislang die x0xb0x wg. ihrer vielen Möglichkeiten / Mods / OS’s mit am meisten. Der digitale 303 Klone von Roland (Aira) macht fetten Sound und hatte nette brauchbare Pattern & Sounds an Board, klingt aber nicht analog und so dirty, wie ich es mir vorstelle. Die MB33 ist leider im Liveset (ohne Laptop) nicht spontan genug. Der „Volker Bass“ hat mir zu wenige Speicherplätze und macht nicht DIE Acid-Sounds wie ich es 100%ig mag. Und der „Fiat“ :) holt beim Arpeggiator Punkte. Also fehlte mir noch eine Gerät, dass dem Konzept des Originals sehr nahe kommt. Der Behringer TD-3 Basssynth macht es prima!
Sound ist top, Bedienung wie beim Original von Roland, mit all seinem Charme und alle Vor- und Nachteilen. Gut, ein einfacher Sequenzer wäre vermutlich für die Allgemeinheit besser, aber was soll's. Der Behringer kann mit dem hauseigenen Synth-Tool bestückt werden, so kann man unendlich viele Sequenzen am PC speichern & vor allem sichern und schnell importieren.
Die Potis lassen sich geschmeidig drehen, die Drehschalter rasten ordentlich, die Taster sind teilweise etwas klapprig, aber das ist alles kein Problem!
Die Ausstattung ist besser als beim großen Vorbild, MIDI in / out, USB und eine integrierte Distortion-Einheit sind schon prima!
Apropos Distortion-Sektion, dort lässt sich die Stärke der Distortion, die Klangfarbe und ihre Lautstärke anpassen. Klingt brauchbar und ist sicherlich eine Geschmacksfrage.
Aber man kann ja ein Pedal seiner Wahl dazwischenschalten.
In der Beschreibung wirbt man mit einem 16-Step-Sequenzer mit 250 Pattern-Speicherplätzen, keine Ahnung wer das errechnet hat, vielleicht hat sich das Marketing beim Uli verdattelt, oder eine falsche Übersetzung oder es ist einfach nur ein Mythos… Egal, in der Praxis sind es in vier Patterngroups, bei acht Pattern in Sektion A & B lediglich 64 Speicherplätze. Nun gut, das reicht im Allgemeinen eigentlich aus, bei einem längeren „acidlastigen“ Set könnte es, bei nur einer Acid-Maschine, ggf. eng werden. Aber ich komme damit klar!
Fazit:
Die Bude rockt!
DER Preis-Leistungssieger im Acid-Machines-Segment!