Werde nichts zum Sound, Rauschverhalten und all diesem Krams schreiben, der hier schon x-fach durchgekaut wurde. Es geht, nimmt auf, und da kommt Ton auffe Platte - fertig. Brot&Butter!
Ich habe das Gerät in erster Linie als Experiment gekauft - und das ist geglückt!
Ich besitze ein altgedientes TASCAM US-1641, das war auch so ein Brot&Butter Teil. Auch nur 8 Mic. Weil ich aber nun mehr gleichzeitige brauchte, probierte ich zu kombinieren (mittels ASIO4ALL) und bin prompt in die sync-Falle getappt. Dass digitale Geräte leicht abweichende Uhren haben, war nur ein theoretisch-esoterisches "Profiproblem", das sich nun durch makellos aufgenommenes Click-Gewitter und völlig verzerrte Multispuraufnahmen imposant meldete. Ende Gelände!
Da das TASCAM aber nicht in den Profibereich gehört und nicht aufrüstbar/erweiterbar, drohte kompletter Neukauf in der >=1000 € Region. Allerdings ließ mich ein einsamer Google-Treffer aufhorchen, dass jemand das Gerät synchronisieren konnte - per S/PDIF. Allerdings mit einer externen Word Clock... oder: einem CD-Player!
Ich dachte: Nimm das Behringer und probier, ob dessen S/PDIF out was abspielt und dabei gleichzeitig auch dem TASCAM die Uhr verfüttert und dabei noch aufnimmt. Ich stellte mir komplizierte Szenarien vor, wie das gehen könnte.
Am Ende war alles viel einfacher: Beide Geräte per Kabel verbunden, im TASCAM-Treiber "automatic clock source" eingestellt und - fertig! Es hat ohne weiteres Zutun, ohne explizite Signalausgabe vom Behringer die Uhr übernommen ("valid sync" oder sowas).
Da war ich baff - für ~260 € ein Komplettupgrade, yay! Hammer!
Nun zum technischen Teil - Achtung! (Würde gern Screenshots anhängen, aber das geht hier nicht)
Um das zu nutzen, habe ich das neueste ASIO4ALL (2.15) installiert (hier: auf Win11).
Darin wurden dann beide Geräte ordnungsgemäß gefunden.
ALLERDINGS: Behringer war äußerst kreativ mit den ganzen IN/OUTs:
IN 01, IN 01-02, IN 01-08... Hä? Ein Haufen Gedöns, warum?
Für's Recording hab ich dann "IN 01-08" genommen, das hat funktioniert. Bei der US-1641 gibt's nur "In: 16x" (+Samplerate) und gut is.
Auch bei den OUTs ist mir Behringer nicht geheuer - da habe ich nur "OUT 01-02" aktiviert.
Was beim UMC 1820 auch sehr komisch ist: Man muss in dem "Treibertool" die Samplerate fest auf 48 kHz stellen, sonst kann ASIO4ALL nicht beide Geräte automatisch auf 48k setzen und zeigt rote Fehlersymbole. Da muss man erst mal drauf kommen!
So, nun hat meine DAW stramm durchnummerierte Inputs "ASIO4ALL IN 01....xx", die gilt es so zu benennen, dass man auch weiß, was es ist.
Recording mit 16 Mic Kanälen über längere Zeit - absolut reibungslos. Toll! Natürlich "nur" in professionellen 48 kHz, nicht in hyperprofessionellen 96 ;)
Beide Geräte haben natürlich unterschiedliche interne Latenzen - die gilt es noch zu ermitteln und im ASIO4ALL die Kompensation einzustellen (Der Behringer ist weitaus flinker, die Spuren sind leicht versetzt, kann bei jedem Gerät anders sein).
Das wichtigste zum Schluss:
Damit das ganze wirklich funktioniert, _MUSS_ im ASIO4ALL der Behringer "OUT 11-12 (SPDIF)" _aktiviert_ sein!
Egal ob ihr darüber was ausgebt oder nicht. Wenn der Kanal nicht aktiv ist, merkt man erst nach der Aufnahme, dass die Clock aus war und damit alles Schrott ist.
So, dann viel Spaß, vielleicht hilft es ja jemandem von euch, ein paar Euronen zu sparen UND Behringer zu beglücken UND das Thomann Team UND eure Mitmusiker UND die ganze Welt!
:-D