Dies ist mein zweiter Anlauf mit dem VT999. Beim ersten Modell hatte ich Lautstärkeschwankungen. Vielleicht ein Defekt des Noise Gates. Danach war das Teil dann ausverkauft. Dieses Exemplar aus der neuen Lieferung läuft einwandfrei.
Zum Format: Ja, das Ding ufert ziemlich aus, aber da ich diverse große Pedale mein eigen nenne, stören mich die Abmaße eines ausgewachsenen Vorverstärkers nun auch nicht mehr. Innen ist allerdings viel Hohlraum; da fragt man sich doch, warum man dieses Format gewählt hat. Lässt vielleicht auf ursprüngliche weitere Pläne schließen. Vielleicht werden wir ja diverse Entwicklungsstufen sehen oder es ist einfach nur Blendwerk für uns Hohlköpfe, die Kunden :-)
Stromversorgung: Was mir als erstes gefällt, ist die unkomplizierte Stromversorgung mit 9 VDC, 250 mA geben auch diverse Multinetzteile ab. Kann ich also auf das mitgelieferte singuläre verzichten.
Zum Klang: Wie ich vom Thomann Berater erfuhr, hat die Röhre keinen direkten Anteil an der Verzerrung, ist für die Klangregelung verantwortlich. Die dreibandige Klangregelung erweist sich als eingriffstark und vielseitig. Damit kann man recht viele Klangschattierungen abrufen, wenngleich der Grundsound des VT999 sich immer durchsetzt. Das vorhandene Zerrpotential nutze ich nicht wirklich aus, mag es, wenn man noch die Gitarre erkennen kann. Verschaltung: Anfangs nutzte es im Einschleifweg des JoeMeek gbQ, mittlerweile ist es dem gbQ nachgeschaltet. Nebengeräusche erzeugt es relativ wenig. (das Noisegate brauche ich bei meinen niedrigen Gaineinstellungen gar nicht) Vor einem cleanen Röhrenverstärker (Ultralinearschaltung) nutze ich es für die härtere Gangart. Ein Softy ist es meiner Meinung nach auf keinen Fall, sondern rotzt schön heftig, ist aber nicht besonders fähig in der Abbildung leiserer Passagen durch sanfteren Anschlag, da zerbröseln die Töne relativ unschön. Also immer schön reinlangen, dann macht es, was es soll.
Anders als der Palmer Mutterstolz, der ja auch eine Röhre glühen lässt, scheint es nicht ganz so empfindlich in Bezug auf Anschlusswerte zu sein. Trotzdem muss man bei Röhrenteilen immer Obacht geben, wie man sie verschaltet. Also Ohren auf und mit der Position in der Signalkette experimentieren, wenn es denn da Möglichkeiten gibt.
Bedienung: Die Potis finde ich etwas leichtgängig, schnell verstellt sich mal was. Das Gehäuse ist jetzt auch nicht des Designers letzter Ratschluss, wirkt zwar solide aber auch blechern. Richtig gut finde ich die Gehäuseform in Bezug auf die abgewinkelten Anschlüsse. Mit Winkelsteckern spart man Platz auf'm Board und trotzdem sind die Anschlüsse immer gut zu erreichen.
Ja, in gewisser Weise ist das Tubemonster ein Blender, weil die Verzerrung nicht von Röhre ist.Da betreibt Behringer wohl bewusst Etiketten-Schwindel. Trotzdem und gerade zu dem Behringer Preis kann ich das Teil empfehlen.