Wer noch nicht weiss, was er/sie/es _wirklich_ braucht fürs Aufnehmen, Wiedergeben, Einspielen oder losjammen mit oder ohne PA, aber ne grobe Idee hat, dass es was mit Mikros oder PA werden soll ... für den/die/das ist der XR18 nur zu empfehlen. Achtung: Finger weg vom XR12 - der ist im Gegensatz zum XR18 eine höchst beschnittene Audioschnittstelle...
Im Gegensatz zu Behringers Ruf empfinde ich die XR18 Mischer als Rohgold!
Vorneweg erstmal die negativen Seiten:
* Ja, der Sound wird matschig-rauchig, wenn man viel Gain braucht oder über n dynamisches Mic viel Strom reinbretzelt.
* Ja, das Ding hat keine Fader, die kosten extra.
* Ja, es gibt keine iPhone-App zum Steuern ("nur" native Mac/Linux/Windows und Android oder iPad).
* Nein, es gibt noch nicht mal ein LED Meter. Nada!!
So, damit ist das mal erledigt. Was ich an dem XR18 liebe ist:
* es ist auch gleich mal ein 18x18 USB Audiointerface. Treiber sind i.O., mit Latenz/Puffern habe ich keine Probleme. 18x18 bedeutet hier, man kann jede Spur aufs "Band" schicken oder "vom" Band befeuern!
* flexibelstes routing der Einzelkanäle. Schick mal analog input mit gain aber ohne mute hierhin, channel post-EQ dort hin, etc. Belege USB sends/returns nach Lust&Laune. Sende was man will auf ULTRANET. Nutze die AUX als Busse oder hänge Monitore dran an.
* alles da, was ein Mischpult so braucht - und mehr. Gain, 48V, Phase, Mute, LP/HP, parametrischer EQ mit RTA, Kompressor, Gate, 4 FX bus Sends, ...
* die FX Emus klingen (ganz) gut (bis man das emulierte Original kennt!), tun ihren Job aber auf jeden Fall!
* Ja man kann das Teil auch als "outboard" gear verwenden für die DAW. Die Effektsammlung im XR18 ist nun auch nicht ohne.
* Ok, im "Profistudio" erwarte ich so ein Ding nicht - überall sonst, schon. Bandraum, Homerecording, Ministudio, Liveauftritt, ...
* eine native Linux Applikation zum Steuern des Mischers zu haben, ist super. Für mich tut's jetzt das pinebook als Bandprobenrecorder und Mischpulteinsteller.
Ob ich das Ding wieder kaufen würde? Ich habe zwei, eins für den Bandraum und eins für mich zu Hause, n P16D, mehrere P16Ms, P1s (man weiss ja nie), ein X-Touch und gar kein schlechtes Gewissen ob der Modularität, und den "90%" Qualität, die man auch von Behringer bekommt. Und wie wir alle wissen kosten die letzten 10% an Qualität dann halt auch gleich das zehn, hundert oder tausendfache. Ich bin der Meinung, als "ernsthafte/r Einsteiger/in" kann man mit dem XR18 nichts falsch machen.