Im Februar 2016 habe ich mein erstes großes Live-Konzert gegeben bei dem ein Videospiel Soundtrack von mir mit einem Orchester gespielt wurde. Der Mitschnitt erfolgte über einen Behringer X 32. Der Videoschnitt und Tonmischung fiel wieder in meinen Aufgabenbereich. Während ich vorher mit Maus und Tastatur gut klar kam, wuchs bei mir bei diesem Projekt zum ersten Mal das Bedürfnis nach einem Controller um dieses größere Projekt stemmen zu können.
Ich habe den X-Touch zu dem Zeitpunkt bereits schon länger verfolgt und sehnsüchtig auf den Release gewartet und ihn auch auf der Musikmesse damals angetastet. Der Preis war einfach unschlagbar für mich! Ich hatte Erfahrungen mit Macke und iCon Controllern aus der Hochschule.
Der Behringer wirkt etwas klobig, ist relativ hoch und wirkt nicht so schnittig. Die Kanäle haben einzelne LCD Displays und es gibt keine lange Leist, wie bei anderen Controllern. Dadurch wirken die Einzelkanäle etwas aufgeräumter, doch lange Systemnachrichten sind fast uneslbar, da der ganze Satz über alle Displays aufgeteilt wird. Das ist aber echt nicht wild.
Bis auf die Decoder und Transport Control Einheit ist jeder Taster aus weichen Gummi. Das sieht sehr schick aus, da diese komplett Hintergrund beleuchtet sind und... die Tasten sind dadurch komplett lautlos! Bei iCon und Mackie macht jeder kleiner Knopf ein klickendes Plastikgeräusch. Das hatte mich immer gestört.
Die Einbindung in Logic X war ein Kinderspiel. Man kann jede Taste frei belegen und seinem Workflow anpassen und kann sich dadurch eine Menge Tastatur Shortcuts sparen. Man kann ja nicht nur Plugins und Mixer Einstellungen steuern, sondern auch jede Art von Programmfunktion belegen. Alle Features aufzählen würde den Rahmen des Reviews sprengen und ich denke diese Informationen findet man auch im Internet. Praktisch ist auch der eingebaute USB Hub, so verliert man keinen USB Anschluss am Rechner, man bekommt sogar noch einen dazu.
Neben Logic habe ich ihn auch noch in Premiere Pro eingebunden. Wobei hier die Funktionen sehr eingeschränkt sich und sich auf Abspielen und simple Tonmischung beschränken. Wobei das wohl eher an der Umsetzung des Mackie Protokoll von Premiere liegt und nicht am X-Touch.
Ein Problem was ich beobachte ist aber das der Controller manchmal nicht mehr verbunden ist korrekt und ich ihn Neustarten muss. Das geniale ist, ich muss Logic dazu nichtmal beenden, ich kann im laufenden Betrieb den Controller Neustarten. Das dauert nur 4 Sekunden. Das Problem tritt auf wen ich ihn Premiere und Logic parallel arbeite oder hintereinander nutze, da beide Programme versuchen den Controller für sich zu beanspruchen. Und wenn ich nach längerer Pause an den Rechner zurückkomme. Ich denke das Problem hängt aber eher mit dem Ruhemodus von MacOS zusammen und nicht direkt mit dem X-Touch? Ich kann es leider nicht in einem anderen Setup testen. Ich sehe das deshalb jetzt auch nicht als Minuspunkt an.
Die Motorfader sind bestimmt nicht die leisesten. Wenn ich ihn sehr dynamischen leisen Passagen Automationen habe und diese auf Klangartefakte oder Feinheiten kontrolliere, muss ich es ohne Motorfader tun, da diese schon hörbar sind.
Er ist nun seit 4 Jahren im Dauereinsatz und war stets ein treuer Begleiter für jedes Projekt. Für mich als Student war natürlich der Preis entscheidend und der X-Touch ist der günstige vollwertige DAW-Controller den es gibt. Er hat alle Features, die ein DAW Controller haben muss, sieht mit seiner Beleuchtung schick aus und erlaubt auch arbeiten in dunkler Umgebung.