Mein Anliegen war es, vier Tasteninstrumente über ein Pult zusammen zu führen, welches mir die Möglichkeit bietet, jedes einzelne Instrument via Headphone separat vor zu hören – ganz einfach, um in einer Live-Situation ein angewähltes Sound-Preset vor zu hören und ungeplante und nervige Frequenz-Kreischereien im Gesamt-Outputsignal zu verhindern. Schließlich will man ja wissen, ob der ausgewählte Sound auch zum Klangbild der anderen Bandmitglieder passt!
Ich benötigte also einen Mixer mit acht Mono bzw. vier Stereo-Kanälen plus „Vorhörfunktion“.
Bei Thomann riet man mir zum A&H ZED 14, der für meine Bedürfnisse eigentlich schon zu groß ist (und budgetmäßig auch zu teuer). Beim ZED 10 vom gleichen Hersteller konnte man mir bei Thomann nicht genau sagen, ob die beiden Hi-Z-Eingänge ein normales Stereo-Line-Signal einfach so ohne Probleme wiedergeben würden. Sinngemäß bekam ich ein „Ob das dann laut genug ist, kann ich nicht sagen.
Einfach mal ausprobieren!“ in der Antwort-Mail zu lesen. Allerdings sind mir knapp 190€ zu teuer, um es „einfach mal auszuprobieren“. Und wenn man sich den eventuellen Ärger mit dem Zurückschicken sparen will, hält man halt weiter Ausschau.
Dabei stieß ich auf das Xenyx 1204 USB von Behringer!
Heute bestellt, morgen da! „Na klasse!“, dachte ich.
Der erste Gedanke, der einem gleich nach dem Auspacken in den Sinn kommt, ist ein einfaches – allerdings nicht unbedingt positives - „Aha!“.
Schon bei den ersten „Trockenübungen“ stellte ich fest, dass die Fader allesamt wackeln und irgendwie so gar keinen stabilen Eindruck machen. Die Wiederstände beim Schieben der 60mm-Fader variieren von „ultra-leichtgängig“ bis „angenehmer Widerstand“. Allerdings nicht nur von Kanal zu Kanal – der eine oder andere Fader zeigt merkliche Widerstandsunterschiede sowohl beim Hoch- als auch beim Runterschieben. Knacksen oder Rauschen im Output-Signal wird dabei allerdings nicht erzeugt, weshalb man sich fragen muss, ob einem ein durchweg gleichgängiger Schiebewiderstand denn wirklich so wichtig ist.
Da ich das Pult einfach nur nutze, um vier Synthies daran anzuschließen, und die einmal am Pult eingestellte Lautstärke über den ganzen Auftritt hinweg ja unverändert bleiben kann, ist mir persönlich dieses kleine Manko nicht so wichtig. Möchte man einen oder mehrere Kanäle vorhören, dann geht das über eine Mute-Funktion, die den Kanal im Main-Output-Signal dann einfach stumm schaltet, ohne dass man am Kanalfader herumschieben muss.
Ich vermisse allerdings einen Gain-Regler für die Stereo-Kanäle „Line 5/6“ und „7/8“. während die Mono-Kanäle 1-4 über solche verfügen, gibt es bei den Kanälen 5/6 und 7/8 leider jeweils nur einen Level-Schalter mit der Auswahl „+4 dB“ und „-10 dB". Natürlich sind die Gain-Regler für die Stereo-Kanäle nicht unbedingt nötig, aber für eine feinere Vorabstimmung sicher besser geeignet.
Die Potis liegen recht eng beieinander, was ein „gefahrloses“ verstellen des einen ohne ein gleichzeitiges ungewolltes Verstellen eines danebenliegenden Drehreglers nicht ganz einfach macht. Aber dafür fällt der Mixer ja auch unter die Kategorie „Kompakt-Mixer“ - viel drin auf wenig Platz.
Schade ist auch, dass die zweikanalige LED-Anzeige immer nur auf die angewählte Kopfhörer-Quelle (Source) anschlägt, und nicht einfach nur auf das Main-Output-Signal reagiert. Wäre dem so, dann würde die optische Anzeige per LED nämlich wunderbar mit den Main-Mix-Fadern korrespondieren, was von der Übersichtlichkeit her eigentlich logischer und sinnvoller wäre. So allerdings kann man sich nicht auf das Angezeigte verlassen, sondern muss immer auch zusätzlich noch die Main-Mix-Fader bzw. die angewählte Headphone-"Source" im Auge behalten.
Fazit: Kleiner Preis aber auch kleine Mankos! Wer damit leben kann und vom Einsatzzweck her damit klarkommt, bekommt annehmbare Qualität für wenig Geld.