Da es mittlerweile eng wurde an meinem Behringer Xenyx X1622USB habe ich dieses größte Modell ausgewählt. Den kleinen hab ich zu meinen E-Drums abkommandiert, denn er funktioniert nach 5 Jahren immer noch einwandfrei, im Gegensatz zu einem Soundcraft, den ich Anfang des Jahres retourniert habe, der nach wenigen Tagen schon einen Kanal-Totalausfall hatte.
Der Xenyx X2442USB bietet so viel Anschlussmöglichkeiten "rein und raus" wie kein anderes Pult im Bereich der Kleinmixer.
Vermeintlich hochwertigere Pulte, wie manche Soundcraft-Teile, bieten ja nicht mal einen einzigen Aux-Return, sodass man für die FX-Rückführung stets normale Kanalzüge verschwenden muss...
Die Qualität finde ich trotz vieler Unkenrufe durchaus sehr brauchbar, erzeugt kaum Rauschen, bietet ein recht unverfälschtes Klangbild und mechanisch ist auch alles top, sogar stabile Rackwinkel sind mit dabei.
Das einzige Manko: Zwei der Stereo-Kanalzüge sind für Line Instrumente nur bedingt einsetzbar, da sich die Anschlüsse mit 2 weiteren Micro-Eingängen den Platz teilen. Gain und die Bass-Absenkung wirken da nur bei Anschluss an die Mono-XLR-Buchsen.
Z.b. Synths mit niedrigem Pegel sind hier also nicht optimal in stereo anschließbar. Warum das technisch nicht anders machbar ist, weiss ich nicht, jedenfalls ist das ziemlich schwachsinnig...
Habe das im Vorfeld bereits durch eine andere Rezension auf dem Schirm gehabt. Mein Glück: DSI Mopho und Waldorf Pulse 2 sind mit recht heißen Audio Outs bestückt, die hab ich da angeschlossen und somit kein Problem. In anderen Konstellationen kann das aber ein echter Stolperstein sein...
Hatte deswegen auch den X2222USB, der ähnlich umfangreich bestückt ist, im Visier - der dieses Dilemma nicht aufweist, kam dann aber wieder davon ab, weil dieses Teil nur 3 Aux-Wege aufweist und keinen Anschluss für Pultleuchten bietet.
Nun ja, Mischer sind immer ein Kompromiss. Wer wie ich nahezu nur mit Synths und E-Drums zugange ist wäre besser bedient mit 8 statt 4 Stereo-Eingängen, maximal noch 2 Micro-Einspeisungen, der Rest mit Einzelkanälen für die monophonen Synths, durchgängig Gain-Regler und Kompressoren (sind nicht nur zur Anpassung für Mikros nützlich!) ... Aber das gibt es leider, leider nicht. Noch nicht...
Diverse Rackmischer wie der Behringer RX... bieten zwar 8 Stereokanäle, dafür aber auch keine FX-Returns, geschweige denn 4 Sends und: haben keine Klangregelung. Also auch nicht das Gelbe vom Ei.
Alle Hersteller reiten da seit Jahren auf demselben, verstaubten Konzept rum, echt einfallslos und ziemlich rückständig. Da wäre es echt mal an der Zeit wieder kreativ zu werden und dem über die Jahre heftig gewandelten Musikerdasein Rechnung zu tragen. Im Prinzip gibt es seit Jahrzehnten stets den gleichen alten Käse in "neuer" Verpackung, aber angeblich natürlich immer alles besser, glaubt man den Marketingfritzen... DAS NEUE PERSIL! WÜRG. DANKE DAFÜR.
Aber es ist wie so oft: Bis manche in der Industrie was kapieren kann man vorher noch nen störrischen Esel mit reifen Feigen tot werfen.
FAZIT: Trotz des angestaubten Konzepts und des oben ausgeführten Fauxpas: Klare Kaufempfehlung! Nahezu alternativlos. Auch mit mehr Geld ist nicht unbedingt mehr zu holen... im bezahlbaren Bereich.