Gleich vorab: Das Mikrofon ist zum ernsthaften Einsatz auf der Bühne an einer PA, also für seinen angedachten Zweck, nicht wirklich zu gebrauchen. Die Handlinggeräusche sind viel zu laut und der eingebaute Poppschutz ist unterirdisch schlecht. Auch sind beim Dranklopfen tonale Resonanzen zu hören, was das Mikrofon nicht sehr unempfindlich gegen Feedback machen dürfte. Drei No-Gos auf einmal. Das sehr stabile Metallgehäuse reißt es da leider nicht raus.
Aber: Gesprochene Sprache nimmt das Mikrofon erstaunlich gut auf und mit ein paar Eingriffen am EQ kann es sich durchaus mit Mikros der 100-Euro-Klasse messen. Auf YouTube kursieren sogar EQ-Settings, die das Mikrofon klingen lassen sollen wie ein Shure SM7B, das klappt freilich nicht ganz, kommt aber schon ziemlich nah dran. Ich benutze das so.
Die Körperschallempfindlichkeit bekommt man mit einer Entkopplung von der Stellfläche (Boomarm oder z. B. K&M 210/9 Mikrofonständer plus Mikrofonspinne the t-bone SSM 6) komplett in den Griff, die Spinne geht auch prima mit dem Tischstativ K&M 231/1 - wenn man nicht die ganze Zeit auf dem Tisch rumhaut, funktioniert auch das und ist hinreichend transportabel.
Für die Lösung der Popp-Problematik eignet sich am Besten ein Windschutz in den Abmessungen 10 cm Länge, Innendurchmesser ca. 40-45 mm. Den zieht man nur so weit über das Mikrofon, dass der Korb gerade abgedeckt ist und der halbe Windschutz quasi in der Luft hängt. Der Luftzwischenraum zwischen Windschutzende und Mikrofon eliminiert die Ploppgeräusche ganz wunderbar. Der WS 7033ö3 von Schulze Brakel wäre hier eine gute und günstige Empfehlung.
Wer das berücksichtigt, hat für wenig Geld ein ganz wunderbares Mikrofon für Podcasts. Bei mir läuft es am Behringer Interface UMC204HD bzw. UMC404HD (ich hab beide), super rauscharm, macht was es soll, zickt nicht rum. Was will man mehr?