Über viele Jahre hinweg habe ich ein altes Holzmöbelpflegemittel zum Reinigen und Polieren meiner Gitarren verwendet. Das Ergebnis war immer sehr zufriedenstellend.
Da die große Flasche dann doch irgendwann leer war und es das Mittel nicht mehr gab, war ich auf der Suche nach einem Ersatz.
Da ich eine Einkomponentenvariante gewohnt war, habe ich mich primär danach umgesehen und habe dann schließlich entschieden das Bellacura Polish auszuprobieren.
Den ersten Dämpfer erfuhr ich, als ich die Anleitung las.
Dass man den Kontakt des Pflegemittels zu den Saiten vermeiden soll, ist ja noch okay, aber dass man ihn ebenso zu allen nicht-lackierten Teilen vermeiden soll, stellt mich bei den meisten Instrumenten, aber vor allem bei den Akustikgitarren vor ein Problem. Gerade die Akustikgitarren haben zum Beispiel unlackierte Stege, an die direkt die lackierte Korpusdecke heranreicht.
Streng genommen soll ich also nicht bis dahin reinigen und polieren, obwohl sich an diesen Kanten immer etwas Schmutz und Staub sammelt.
Von den Metallteilen halte ich es prophylaktisch auch fern, da ich darauf nur anschließend beim Polieren nur Geschmiere hinbekomme.
Allgemein werde ich mit dem Pflegemittel beim Polieren nicht wirklich warm. Ich bekomme bei weitem nicht so schöne Ergebnisse hin, wie mit dem Mittel, das ich früher hatte.
Vor allem an schwer zugänglichen Ecken lässt es sich viel schlechter beim Polieren verarbeiten, als das was ich früher gewohnt war. An diesen Stellen bekomme ich es nicht mehr streifenfrei hin.
Es ist aber nicht so schlimm, dass man es garnicht zeigen kann.
Dieses Mittel ist einfach nicht mein Ding, dafür bin ich aber mit dem Fingerboard-Öl von Bellacura wiederum sehr zufrieden. Also bin ich denen gegenüber nicht allgemein abgeneigt.
Das Flächschen werde ich auch noch aufbrauchen, aber dann eine Kombination aus zwei Komponenten ausprobieren mit getrenntem Reiniger und Politur. Erst den Schmutz ganz herunterzunehmen und dann den Lack zu pflegen erscheint mir mittlerweile auch als die logischere Variante. Warum sollte man den restlichen Schmutz erst noch auf dem Instrument herumschmieren?
Ob die Reise dort dann endet, bleibt abzusehen.