Bernardel Kolofon für Violine, Viola, Cello

Ich habe noch nicht viel Erfahrung mit Kolophonium, dies als Vorbemerkung.

Beim Bernandel ist mir aufgefallen, daß der Bogen es gut annimmt, dennoch kaum Staubbildung auftritt. Der Klang ist schön und der Bogen streicht sehr angenehm.

Das Kolophonium kommt als großer "Drops", auf die Mitte eines viereckigen Mikrofasertuchs geklebt, so daß es sich gut handhaben lässt. Das Tuch wird um das Kolophonium geschlagen und das ganze dann in einem recht großen Täschchen verstaut. Letzteres hätte man sich auch sparen können.

Im Täschchen klebt ein Warnhinweis, daß das Kolophonium Allergien auslösen kann und man deshalb den Kontakt mit dem "Drops" und dem Staub vermeiden sollte. Ich merke davon noch nichts, aber wer empfindlich ist, sollte vielleicht lieber ein allergenarmes Produkt wählen.

--Ergänzung 02/2020:

Die Klangeigenschaften sind wirklich hervorragend. Zwei negative Dinge möchte ich trotzdem bemerken:

Erstens kommt das Kolophon in einem Täschchen. Hierdurch ist es weder vor Beschädigung noch vor Austrocknen geschützt. Eine kleine Blechdose wäre hier viel besser oder notfalls eine Pappschachtel - auch weil man das Täschchen ja immer mitbezahlt.

Zweitens ist die "Lebensdauer" des Kolophons nicht sehr hoch. Obwohl ich es gleich nach dem Kauf in ein dichtschließendes Blechdöschen überführe, ist es nach 2 Jahren trocken. Dies merkt man nicht so sehr auf der Violine, aber sehr deutlich auf der Bratsche.

Vorab:
Die Wahl des Kolophoniums (und ganz vieler anderer Sachen) kann natürlich nicht einfach nach irgendwelchen Bewertungen erfolgen. Jedenfalls mache ich das sehr abhängig von Vorlieben, gebrauchtem Gerät und Glauben. Meine Beurteilung gebe ich als sehr interessierter Laie, Amateurorchestermusiker und eifrig Übender.

Allgemein:
Aus Interesse wollte ich einmal eine andere Sorte ausprobieren als das Hidersine, das mehr aus Zufall denn bewusster Entscheidung in meinem Geigenkasten gelandet ist. Gesehen habe ich das Bernardel häufig und der Beutel sieht ziemlich schnieke aus. Bezüglich der Qualität gibt es auch am Harz nichts auszusetzen und mit neuem Bogenhaar war der unvoreingenommene Versuch möglich.

Persönliche Geschichte (überspringen, wenn man unvoreingenommen bleiben möchte):
Eine Empfehlung kann ich mit meiner persönlichen Erfahrung nicht uneingeschränkt geben. Wer weiß, was er tut, kann präzise spielen und beste Haftung genießen. Bei jeder Unsicherheit beißt es dich kichernd/kratzend in den Hintern. Mich zumindest. Deshalb den Alkohol ausgepackt, Haare gewaschen und das gewohnte Zeug benutzt. Vielleicht habe ich mir doch was bei der ursprünglichen Wahl gedacht, jedenfalls war sie diesmal bewusst.

Fazit:
Qualitativ hochwertiges Produkt mit guten Hafteigenschaften, das subjektiv sehr präzises und akkzentuiertes Spiel erlaubt, aber eine kundige Hand braucht.

Das Kolofonium lässt sich gut auf den Bogen auftragen und der scheint recht gut damit zu funktionieren.

Eine gute Idee ist das beigefügte Tuch, womit man einen Hautkontakt mit dem gesundheitsschädlichen Produkt weitestgehend vermeiden kann.

Leider ist die Aufbewahrung in dem beiliegenden Kuvert nicht optimal: Darunter leidet die Haltbarkeit und es besteht die Gefahr, dass sich Partikel und Bruchstücke im Geigenkoffer ausbreiten. Ich hätte mir als Verpackung eine gut verschließbare Dose gewünscht!

Mir fehlt eine Anleitung, die auf die Gefahren durch eine nicht sachgemäße Nutzung und Lagerung hinweisen. Das Produkt wird sicherlich nicht in den USA verkauft…