Wo fängt man an, wenn man über so einen neuen Kopfhörer wie den Beyerdynamik DT 900 PRO X was berichten will...?
- klasse stabile Verpackung
- Transportbeutel stabiler Art in Schwarz ist dabei, so dass der KH nicht zustaubt, wenn er eine Weile in der Wohnung rumliegt oder irgendwohin mitgenommen wird. Macht guten Eindruck.
- zwei gestreckte Kabel mit vergoldeten Steckern sind dabei, einmal 1,8m und einmal 3m. Die Kabel selbst machen einen stabilen Eindruck. Was für mich ja ein Kaufkriterium war, ist die Mini-XLR Steckverbindung zwischen Kabel und KH. Das ist solide, kunststoffummantelt, aber natürlich etwas filigraner als die gewohnten XLR-Metallbolzen. Die 6,3mm Klinkenstecker sind pro Kabel mit jeweils 1 vergoldeten Miniklinkenstecker verschraubbar. Gut.
- Der Kopfhörer ist nicht leicht, aber auch nicht zu schwer, macht soliden Eindruck. Die Anpassung an die Kopflänge (!) geht gut und über leichte Rastpunkte. Die Ohrschalen werden stabil von Metallhaltern getragen, die in das Kopfteil übergehen. Sieht gut aus und wirkt dauerhaft belastbar.
- Die beiden Hörer machen gleichfalls einen stabilen Eindruck, sind aber eben aus Plastik, wie ja praktisch immer. Die Ohrpolster gehen gut ums Ohr und drücken nicht. Das Ohr selbst befindet sich somit in einer Art "Kuhle", die von den Polstern ausgespart wird. Daduch entsteht also kein Druck auf die Ohren selbst, bzw. Ohrmuscheln, sondern der Kontakt mit dem Kopf geschieht über die Schädelknochen. Sehr gut.
- Ich habe den KH (48 Ohm) zunächst mit meinem HighRes-Player verbunden, um zu sehen/hören, welche Lautstärke an meinen Mixen erreicht wird. Ich muss tatsächlich nicht so weit aufdrehen wie bisher. Sehr gut.
- Vom Klangerlebnis bin ich überrascht. Nicht so sehr davon, wie der KH überträgt, sondern wie gut ich meine Grobmixe doch bereits abgemischt hatte (überwiegend in 24bit WAV). Am HiRes-Player habe ich den Equalizer auf neutral/off gestellt. Alles klingt sehr transparent, Höhen gut und Bässe nicht übertrieben. Sehr ausgewogen. Erfreut war ich, selbst bei meinen alten Aufnahmen aus den 80er Jahren Details rauszuhören, die meine anderen Kopfhörer versteckt hatten oder nicht übertragen wollten (AKG K271 Studio sowie Sennheiser HD 480 II. Vom Superlux HD632 will ich gar nicht reden). Großartig! So als hätte man den Vorhang weggezogen. Dann habe ich mir eine professionelle Klangquelle auf meinem HiRes-Player gesucht, nämlich die HiRes-Edition der LP 'Fireball' von Deep Purple. Hört sich gut an, keine Beschwerden, aber man bemerkt natürlich den damals vorherrschenden, sehr "analogen" Klangstil. Nicht so glockig klar wie Produktionen aus den 90ern, bzw. im Digitalzeitalter. Im Song 'No, no, no' fällt mir der tiefe Orgelbass auf, den ich sonst nicht wahrgenommen habe. Ich erinnere mich auch nicht daran, dass ich derlei noch von Vinyl her kenne. Ist schon lange her. Aber die LP - eigentlich sind es ja Digitaldaten - klingt sehr sauber und das Klangspektrum scheint erweitert zu sein. Kein Wunder, denn vom HiRes-Player und HiRes-Material mal abgesehen, überträgt der Beyerdynamik DT 900 PRO X bereits ab 5 Hz, kriegt also die tiefsten Bässe offengelegt, wenn sie denn im Ausgangsmaterial vorhanden sind.
Ich würde mal meinen, der offene KH ist für`s Aufnehmen ohne Mikrofonbeteiligung und für`s Mixen ausgezeichnet geeignet. Natürlich ersetzt kein Kopfhörer eine gute Abhöre, aber der DT 900 PRO X entspricht durchaus dem, was ich von einem guten Kopfhörer erwartet habe. Es wird sich zeigen, ob er dass über die Jahre beibehält.
Noch ein Zusatz: Den KH habe ich ununterbrochen 6 Stunden lang getragen und Musik damit gehört; keine Ermüdungserscheinungen am Ohr, kein Drücken und kein Schwitzen. Fabelhaft. Damit kann man den ganzen Tag oder die ganze Nacht arbeiten. Einen solchen KH hatte ich noch nie.